“Slowhand” präsentierte Eric Claptons Welthits im Kulturgarten

SIMMERTAL – Mit ihrer letzten Zugabe traf “Slowhand” die Rocker mitten in ihr MC-Herz: weil die Outlaws, in deren Kulturgarten die Eric-Clapton-Tribute-Band gestern Abend auftrat, eine eng mit der Metropole am Lake Michigan in Illinois verbundene Vereinsgeschichte haben, löste “Sweet Home Chicago” vom Clapton-Album “Sessions For Robert J.” Extra-Begeistungsstürme beim Veranstalterteam aus.

Das zahlende Publikum war zu diesem Zeitpunkt ganz im Claptonschen Sinne von “After Midnight” bereits glückseelig musikalisch entrückt, denn die im Jahr 2019 preisgekrönte Band hatte schon vor Mitternacht “some satisfaction” ermöglicht. Und zwar, wie von Sänger Lukas Schüßler in einem der wenigen Wortbeiträge angekündigt, mit vielen Hits von Eric Clapton und wenig Gerede. Weil Slowhand auf eine effekthascherische Bühnenshow ebenso verzichtet, wie auf allzu weitgehende Interpretationen, bekommt das Publikum eine ganze Menge Eric Clapton zu hören.

Quer durch die Schaffenshöhepunkte dessen jahrezehntelang bis heute andauernder Weltkarriere. Und Gerhard Hoff schafft es immer wieder seine Gitarren so einzusetzen, dass das aussergewöhnliche Spiel des Meisters erhörbar wird. Sich selbst nicht in den Vordergrund stellen, sondern die Verneigung vor dem Original: das hat den Abend mit “Slowhand” für die Gäste des Kulturgartens zu einem ganz besonderen Erlebnis gemacht.

Trotz der von den Veranstaltern unaufdringlich konsequent durchgesetzten Corona-Abstands-Regeln, die Live-Konzerte in diesen Monaten sehr speziell machen. Auch im Namen der Zuhörer*Innen dankte “Slowhand” den Verantwortlichen vom MC Outlaws Bad Kreuznach, ohne deren Engagement bis zu drei Livekonzerte wöchentlich derzeit nicht möglich wären.

Andreas Emmler (vorn) sorgte gestern Abend für den guten Ton, Daniel Skrotzki für die Lichteffekte.

Huch, da ist ja ein Markus auf der Bühne, der da gar nicht hingehört. Typisch 1%ter …

Wieso nennt sich eine Eric-Clapton-Trubute-Band “Slowhand”? Nicht nur eines seiner Alben heißt “Slowhand”. Der Bandname ist Eric Claptons Nickname. Der geht zurück auf Clapton’s Anfangsjahre, in denen er sehr dünne Saiten spielte, weil man die Töne darauf besser ziehen kann. Da dünne Saiten leichter reißen, als dickere, kamen es bei Auftritten häufiger zu Saitenwechsel mitten in einem Stück, die das Publikum mit langsamem rythmischen Klatschen (englisch: to clap) überbrückte. Dieser „Slow Handclap“ führte einen Clubbesitzer dazu, Eric Clapton “Slowhand” zu nennen. Sicher auch, weil dieser Spitzname in einem extremen und damit witzigen Kontrast steht zu Claptons Handtechnik beim Gitarrenspiel.