Gegen 21:15 Uhr gestern Abend wurde durch Anwohner eines Mehrfamilienhauses in der Turmstrasse ein Brand nach einer “Explosion” gemeldet. Aufgrund dieser Erstmeldung löste die Rettungsleitstelle einen Großalarm aus. Oder, wie die Freiwillige Feuerwehr dies nennt: es wurden umfassende Rettungsmittel eingesetzt. Vor Ort stellte sich dann heraus, dass im zweiten Obergeschoss des Gebäudes durch eine “Verpuffung” im Badezimmer sowohl die Badezimmertür als auch die Wohnungseingangstür mit Türrahmen in den Hausflur geschleudert worden waren.
Der 32jährige Mieter befand sich noch in der Wohnung. Er war augenscheinlich unverletzt und wurde zur weiteren Untersuchung dem Rettungsdienst übergeben. Die Wohnung und der davor befindliche Flur waren leicht verraucht. Weitere Hausbewohner befanden sich noch im Treppenraum des Hauses. Alle Personen wurden aufgefordert das Haus zu verlassen. Die unter Leitung von Alexander Zeller (Zugführer Löschbezirk Süd) tätigen Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr gingen mit einem Trupp unter Atemschutz zur Erkundung in die Wohnung vor.
Im Badezimmer wurden noch glimmende Gegenstände in einem Topf mit Wasser abgelöscht. Durch Öffnen der Fenster und einer Balkontür unter Einsatz eines Elektrolüfters, wurde die Wohnung und der Flur entraucht. Auch in den angrenzenden Wohnungen entstanden durch die Druckwelle Schäden. Alle Mieter konnten nach kurzer Zeit wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Auch der Mieter der betroffenen Wohnung. Was genau diese Verpuffung ausgelöst hat, war bis zum Einsatzende unklar. Die vor Ort befindlichen Polizeibeamten nahmen Ihre Ermittlungen dazu auf. Der Einsatz war nach etwa einer Stunde beendet.
Die Polizeiinspektion teilte dazu auf Anfrage mit, dass die bisher vorliegenden Erkenntnisse (Stand 5.9.20 um 1 Uhr) keine schlüssige Erklärung für das Geschehen liefern. Die Angaben des Mieters, der mit Sprühdosen hantiert haben will, werden am Montag vom Fachpersonal der Kripo geprüft. Daher steht nicht fest, ob es sich um eine Verpuffung, Deflagration, Detonation oder Explosion gehandelt hat. Die von uns befragte Feuerwehrfachperson hält aufgrund der geschilderten Umstände (kleines Badezimmer mit geschlossenen Fenster und Tür) und dadurch bedingter geringer Sauerstoffzufuhr eine Verpuffung für wahrscheinlich. Da der Mieter unverletzt ist, kann er sich zum Zünd-Zeitpunkt nicht im Bad aufgehalten haben.
Quellen: Freiwillige Feuerwehr und Polizeiinspektion Bad Kreuznach