Es ist nach den Pop-up-Radwegen in der Gensinger Strasse das zweite Verkehrs-Experiment der Stadtverwaltung an lebenden Menschen innerhalb weniger Wochen. Die Einfahrt in die Rheingrafen- von der Panzerstrasse soll gesperrt werden. Gestern Nachmittag war das Einfahren noch erlaubt. In 17 Minuten, die die Redaktion dieser Seite an der Kreuzung verbrachte, fuhren 31 Pkw stadteinwärts, davon fünf aus Richtung Freizeitgelände / Forsthaus Spreitel und 26 von der L 412 kommend. Aber die Presseerklärung, die um 11.44 Uhr im Postfach einschlug, kündigt die Maßnahme unmißverständlich an:
“In einem Pilotprojekt wird probeweise die Zufahrt in die Rheingrafenstraße ab Höhe der Panzerstraße stadteinwärts verboten”. Nach eigenen Worten “geht die Stadt damit auf die Forderungen der Bürgerinitiative Rheingrafenstraße ein”. Wer diese Bürgerinitiative ist, wieviele Einwohner*Innen da zusammenwirken und wer für diese spricht, teilte die Stadtverwaltung leider nicht mit. Und auch nicht, ab wann das “Pilotprojekt” startet. Allerdings werden andere Details enthüllt: “vom Durchfahrtsverbot, einer sogenannten „Unechten Einbahnstraße“, ausgenommen sind Busse und Fahrräder.
Stadtauswärts bleibt die Rheingrafenstraße weiter befahrbar. „Wir nehmen als Stadtverwaltung die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger im Hinblick auf die zunehmende Lärmbelastung und Gefährdung der Kinder ernst, müssen aber immer die Interessen aller berücksichtigen. Mit diesem Pilotprojekt tragen wir der Forderung der Bürgerinitiative Rheingrafenstraße Rechnung und können feststellen, ob diese Lösung praktikabel ist“, sagt Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer.
Bei der Stadtverwaltung habe es vermehrt Beschwerden der Anwohner über das zu hohe Verkehrsaufkommen, Geschwindigkeitsüberschreitungen und den daraus resultierenden Lärm in der oberen Rheingrafenstraße gegeben. Daher hatten sich die Anwohner zu einer Bürgerinitiative zusammengeschlossen. Die Bürgerinitiative fordert, die Einfahrt in die Rheingrafenstraße über die Panzerstraße zu unterbinden. Die Verwaltung wird nach Ablauf der sechsmonatigen Probephase die neue Verkehrsführung unter Berücksichtigung der Auswirkungen bewerten. Danach wird eine abschließende Entscheidung getroffen.