Kehrtwende bei den Stadtwerken: Bäder werden geöffnet

Ende Juni scheiterte der FDP-Antrag im Stadtrat das Freibad Bosenheim zu öffnen. Damals war den Verantwortlichen der Unternehmensgruppe Stadtwerke das Infektionsrisiko im Freien zu groß. Obwohl die Infektionszahlen im Kreis gegen null tendierten. Und es in den geöffneten Bädern wie Bad Münster, Argenschwang und anderen keinerlei Probleme gab. Zwischenzeitlich haben sich die Coronawerte kreisweit vervielfacht. Bundesweit werden die “viel zu hohen” Zahlen zum Anlaß für Verschärfungen genommen. Und just an diesem Tag kündigen die Stadtwerke eine Öffnung ihrer Innenraum-Bäder an:

„Das Hallenbad in der Kilianstraße steht für den Schwimmbetrieb wie in den Jahren zuvor ab Mitte September zur Verfügung. Die crucenia thermen und das Bäderhaus werden spätestens ab Anfang Oktober unter den gegebenen Hygiene-Regeln öffnen,“ erklärt Klaus-Dieter Dreesbach, Geschäftsführer der Bad Kreuznacher Badgesellschaft. Das Bosenheimer Freibad bleibt weiterhin geschlossen. Wie die Totes-Meer-Salzgrotte. „Derzeit sehen wir keine weiteren Lockerungen, was natürlich nachvollziehbar ist aufgrund der steigenden Infektionszahlen. Wir werden nun die Bädertechnik hochfahren und alles für die Öffnung bereit machen,“ ergänzt er.

Weiterhin müssen in den jeweiligen Einrichtungen und damit auch in den Becken die Abstandsregeln von 1,5 Metern eingehalten werden. Dreesbach sagt weiter „Das Baden ist definitiv anders als vor der Pandemie, aber wir möchten den Vereinen und Bad Kreuznacher Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit geben, die Bäder unter diesen Regeln zu besuchen. Und letztendlich stärken wir damit auch die Stadt Bad Kreuznach und den Tourismus vor Ort, da die Bäder Gäste in die Stadt locken.“ Wieso das alles im Freien und in Bosenheim im Sommer nicht galt, aber im Herbst in Innenräumen gefahrlos möglich sein soll, erklärt Dreesbach nicht.

Ein Mitglied des Rates der Stadt, den wir nach der gestrigen Stadtratssitzung auf diese Ankündigung ansprachen, sieht hier ein “erhebliches Risiko” für die Badgesellschaft. “Wenn es gut geht und von unseren Bädern kein zusätzliches Infektionsgeschehen ausgeht, werde nicht nur ich fragen, wieso ein Freibad im Hochsiommer geshclossen bleiben mußte”. Käme es allerdings zu Corona-Fällen in den drei Bädern, müßten sich die Verantwortlichen ernsten Fragen stellen.