Corona: Kreis beklagt “Denunzierungen und Hetze”

In den ersten Wochen der Pandemie benannte die Kreisverwaltung in ihren damals täglichen Corona-Berichten auch die Städte und Ortsgemeinden, in denen Infektionsfälle festgestellt wurden. In bester Absicht Transparenz zu schaffen. Nachdem die Zahlen der akut Infizierten dann einstellig wurden, verzichtete das Kreishaus auf diese Zusatzinformation. Seit Anfang August steigen wie Zahlen wieder. Aber die Ortsangaben werden nicht mehr mitgeteilt. Kreispressesprecher Benjamin Hilger benennt neben der großen kreisangehörgen Stadt Bad Kreuznach nur noch die Verbandsgemeinden. Heute teilte er den Grund dafür mit:

“Leider kam es in der Vergangenheit zu Denunzierungen und Hetze gegenüber möglichen infizierten Personen, weshalb wir von generellen Veröffentlichungen der einzelnen Gemeinden absehen”. Eine nachvollziehbare Reaktion. Auch wenn dieses Stück Reduzierung von Information der Öffentlichkeit unter dem Motto steht, “der Klügere gibt nach”. Ein Apo-Spruch ergänzt diese Sentenz um den Zusatz: “was die Weltherrschaft der Dummen erklärt”. Natürlich wäre es richtig gewesen, Verleumdern und Dumnmschwätzern die gebotenen strafrechtlichen und zivilrechtlichen Konsequenzen spüren zu lassen.

Nur rund 1% der Tests sind positiv

Erfreulich: zu anderen Aspekten des Infektionsgeschehens informiert der Kreis weiter unaufgefordert und im Detail. So teilte Benjamin Hilger weiterhin mit, dass “bis einschließlich Montag, den 25.08.2020, an der Abstrichstation in Windesheim seit Beginn der Tests am 5. August 2020 insgesamt 757 Tests durchgeführt wurden”. Hiervon waren 9 positiv. Und Hilger lieferte eine weitere interessante Information des Gesundheitsamtes: von den derzeit 59 positiv getesteten Personen zeigen 36 Krankheitssymptome, also rund 61 Prozent. Weiterhin steht fest, dass nur 12 der derzeit 59 positiv getesteten Personen Reiserückkehrer sind (was rund 20 Prozent entspricht).