Aufgespiesst: leben, wo andere Urlaub machen – jetzt auch mit Phlegräischen Feldern

Der Tourismusbürgermeister ist eben ein Fuchs. Aus der öffentlichen Diskussion um den Rückbau zweier Salinen hat er schnell gelernt. Die Bad Kreuznacher bestehen auf ihren Attraktionen. Koste es was es wolle. Als Absolvent eines altsprachlichen Gymnasiums mit dem entsprechenden Bildungshintergrund ausgestattet hat Wolfgang Heinrich längst die Parallelen erkannt: auch im Alten Rom wurde es für die Herrschenden ungemütlich, wenn im Circus Maximus nichts mehr lief. Brot und Spiele hielten die Leute bei Laune. Auch heute noch ein probates Konzept. Wenn da die Kosten nicht wären.

Und so mußte Heinrich in den heute zu Ende gehenden drei Wochen seiner Alleinherrschaft (OBin und Beigeordneter im Urlaub) eine Form von Unterhaltung ersinnen, die vielen Freude bereitet. Und die Stadtkasse nicht belastet. Das ist dem Kämmerer gleich in mehrfacher Hinsicht gelungen. Einmal mit dem Strandbad an der Kirschsteinanlage. Täglich hunderte Einwohner*Innen geniessen da die teils natürliche teils stadtplanerisch vorteilhaft gestalteten Angebote an und in Nahe und Ellerbach. Ohne die unerfreulichen Kosten für Aufsicht, Wassertechnik pp, die in den Bädern anfallen würden.

Und seit dem vergangenen Wochenende kann sich Heinrich zusätzlich rühmen auch die östlichen Stadtteile touristisch aufgewertet zu haben. Mit einem aus Süditalien abgekupferten Naturschauspiel: den Phlegräischen Feldern “BK”. Das Original liegt rund 20 km westlich des Vesuvs und wird von Geologen als Supervulkan eingestuft. Ganz so gefährlich ist die hiesige Variante, die seit Tagen zwischen Planig und Bosenheim aufgeführt wird (4 Flächenbrände in 3 Tagen) nicht. Und doch optisch eindrucksvoll.