Anwohner fragen zur Vermüllung in Party-Zonen: wo bleiben die versprochenen Kontrollen?

Vor zehn Tagen verbreiteten Polizeiinspektion und städtisches Ordnungsamt die Ankündigung: “gemeinsam verstärkt Präsenz zu zeigen”. Und zwar an den sogenannten “Problemstandorten”, wo “vermehrt Ansammlungen stattfinden im öffentlichen Raum, welche oft leider mit Ruhestörungen oder Müllablagerungen einhergehen” (diese Seite berichtete am 31.7.20 unter der Überschrift “Gestern Abend Sonderkontrolle von Polizei und kommunalem Vollzug”). Weil die angekündigten Kontrollen zunächst einmal organisiert werden müssen und es dann erfahrungsgemäß noch einige Tage oder Wochen dauert, bis durchgeführte Kontrollen und Hinweise zu Verhaltensänderungen führen, hatten wir uns das Thema für Ende des Monats auf Wiedervorlage gelegt.

Fotos: privat (Dürer Strasse)

Ein zu entspannter Umgang mit dem Problem, wie eine Reihe von Leser*Innen meinen. Denn die Ankündigung von Ende Juli hat Erwartungen geweckt, die in den vergangenen heissen Tagen sehr enttäuscht wurden. So hat uns ein Leser ein Bilddokumentation vorgelegt, die eine massive Vermüllung im Bereich Südbogen Dürer Strasse belegt. Dort finden nach Beobachtung der Nachbarn auf den Gehwegen und Parkfächen nahezu durchgängig an allen Wochentagen abends und nachts Shisha-Partys und gesellige Zusammenkünfte ortsfremder Personen statt. Die netten nächtlichen Stunden in Gemeinschaft gönnen die Anwohner*Innen den Fremden nach eigenen Angaben von Herzen: “aber wieso müssen dazu Brüllereien stattfinden, Krawalle aus Autoradios gespielt, zum Abschied die Hupen gedrückt und Unmengen von Müll zurückgelassen werden?”

Mehrheit feiert fröhlich-friedlich-gemäßigt

Auch aus dem nördlichen Wohngebiet in Winzenheim kommen Beschwerden zur nächtlichen Nutzung des Parkplatzes am Hungrigen Wolf. Dienheimer Berg und Windesheimer Strasse liegen Luftlinie nur zwischen 300 und 500 Meter von der “Aussichtshaltebucht” entfernt. Drei Anwohner*Innen dort beklagen nächtliche Mißtöne, die von privaten Feiern oben auf dem Hügel herrühren “und den Verkehrslärm von der B 41 übertönen”. Besonders störend werden Poser-Fahrmanöver empfunden, zu denen extreme Beschleunigung und harte Bremsmanöver gehören. Allen Kritikern gemeinsamen ist Enttäuschung über die Ordnungskräfte: “da wird viel geredet. Aber konsequent gegen die Störer vorgegangen wird nicht”. Dies sei um so ärgerlicher, als es nach dem Eindruck der Anwohner, die sich an die Redaktion dieser Seite gewandt haben, “nur wenige Einzelne” sind, die sich sehr störend verhalten. Und damit die große Mehrheit der fröhlich-friedlich-gemäßigt Feiernden in ein schlechtes Licht rücken.