Markus Lüttger freut sich: Raderlebnistag wieder ein voller Erfolg

VG RÜDESHEIM – Der schlimme Unfall in Rheinhessen, bei dem ein radfahrendes Ehepaar aus Bad Kreuznach gestern Nachmittag getötet wurde (siehe gesonderter Bericht) hat die Risiken auf traurige Art und Weise noch einmal sehr anschaulich gemacht. Aber wer das, was er tut, allein an dem orientiert, was passieren könnte, wird zwangsläufig zum Nichtstuer. Wer Markus Lüttger kennt weiß, dass das mit ihm nun gar nicht zu machen ist. Und aus diesem Grund hat der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rüdesheim trotz Corona und Co grünes Licht für den diesjährigen Raderlebnistag gegeben (“wir ziehen das durch”).

Und damit ein weiteres der gesellschaftlich wichtigen Gemeinschaftserlebnisse ermöglicht. Trotz schwüler Hitze (auf den Soonwald-Höhen wie in Allenfeld haben wir auch gestern am späten Nachmittag noch 26 Grad im Schatten gemessen) beteiligte sich ein ähnlich großes Teilnehmerfeld wie im vergangenen Jahr: “ein voller Erfolg” freut sich Lüttger. Natürlich wurde coronagerecht auf größere Festlichkeiten an den jeweiligen Stationen verzichtet.

Keine Abstriche gabs dagegen bei der Sicherheit. Alle paar hundert Meter und an besonders gefährlichen Abschnitten waren für die AutofahrerInnen Warnschilder aufgestellt. Wobei die große Zahl der RadfahrerInnen für sich schon eine autoverkehrdisziplinierende Wirkung hatte. So berichtete kein einziger der Radler, die wir befragten, von schlechten Erfahrungen mit Passanten auf vier Rädern auf dem 34 Kilometer langen Rundkurs.

Das ist unser Lieblingsbild vom Raderlebnistag 2020. Der E-Biker zieht motorunterstützt die L 238 von Argenschwang nach Allenfeld hoch, als hätte er jahrelang mit Lance Armstrong trainiert. Und die Fahrrad-Nostaligker bewältigen die stärkste Steigung lieber, in dem sie das Rad schieben. Und erfahren (eigentlich müßte es heissen: ergehen) so natürlich mehr über die Natur – und ihren körperlichen Fitneßzustand.

Auch Solidarität wurde an der Strecke groß geschrieben. Die vielen Gruppen, die unterwegs waren, warteten immer schön brav auf den oder die eine mit Handikap.