Kripo: 2 Rentner in der Bank am Geldautomaten um 14.500 Euro betrogen

Bereits am 12. Juli wurde eine 77jährige Rentnerin durch zwei unbekannte Männer um mehrere Tausend Euro betrogen. Sie wurde Opfer durch so genanntes “Shouldersurfing”. Das ist eine Betrugsmasche, die zurzeit vermehrt auftritt. Um 12:30 Uhr fielen der Rentnerin an einem Geldautomaten im Bad Kreuznacher Stadtgebiet während eines Abhebevorgangs zwei männliche Personen auf, welche sich merkwürdig verhielten. Wenige Tage später wurde ihr durch das Bankinstitut mitgeteilt, dass ihr Konto nicht gedeckt sei und insgesamt etwa 8.500 Euro an verschiedenen Örtlichkeiten abgebucht worden seien. Die Frau bemerkte, dass in der Bank ihre EC-Karte ausgetauscht worden sein musste, da die im Portemonnaie befindliche Karte auf eine andere Person ausgestellt ist.

Es ist davon auszugehen, dass einer der Täter die noch im Geldautomaten steckende Bankkarte der 77jährigen aus dem Geldautomat herausgenommen und diese mit einer falschen, zum Verwechseln ähnlich aussehenden Karte getauscht hat. Zuvor wurde dem Opfer von einem der unbekannten Täter über die Schulter geschaut und deren PIN Nummer ausgespäht. Im Nachhinein erfolgten die entsprechenden Abbuchungen. Am 19. Juli wurde in der selben Bank ein 67jähriger Mann um 5.000 Euro betrogen. Auch er wurde Opfer der Masche “Shouldersurfing”. Gegen 15:30 Uhr wurde der 67jährige an einem Überweisungsterminal während eines Überweisungsvorganges von zwei unbekannten Männern angesprochen, in ein Gespräch verwickelt und abgelenkt. Als der Geschädigte kurze Zeit später Bargeld abheben wollte, erhielt er den Hinweis, dass sein Konto gesperrt ist. Er konnte noch vor Ort feststellen, dass 5.000 Euro abgebucht wurden.

In jüngster Zeit kommt es im Bereich des Polizeipräsidiums Mainz zu einer Häufung der Fälle des sogenannten “Shouldersurfings”. Die Ermittlungen werden deshalb präsidialweit zentral durch eine Ermittlungsgruppe bei der Kriminaldirektion Mainz geführt. Bei diesem Phänomen werden die Geschädigten bei der Eingabe der PIN an einem Geldausgabeautomaten durch die Täter beobachtet. Nachdem die Täter die PIN kennen, werden die Geschädigten unter einem Vorwand angesprochen und im günstigen Moment entwenden die Täter unbemerkt die Bankkarte der Geschädigten. Im Besitz der Bankkarte steuern die Täter zeitnah den nächstgelegenen Geldausgabeautomaten an und verfügen Bargeld von dem Konto der Geschädigten. Weil die Geschädigten davon ausgehen, dass die Bankkarte in dem Geldausgabeautomaten ist, wird die Bankkarte entweder zu spät oder gar nicht gesperrt. Der Gesamtschaden der jüngst bekanntgewordenen Fälle beläuft sich nach derzeitigem Ermittlungsstand für den Bereich des Polizeipräsidiums Mainz auf nahezu 70.000 Euro.

Die Mainzer Polizei rät: Achten sie darauf, dass Ihnen niemand zum Geldautomaten folgt oder sich unmittelbar hinter ihnen befindet, wenn Sie Ihre persönlichen Daten eingeben. Bestehen sie auf einen Sicherheitsabstand. Lassen sie Ihre EC-Karte nicht aus den Augen und nehmen sie diese direkt wieder an sich. Bewahren sie niemals ihre PIN zusammen mit ihrer EC-Karte auf. Bei dem Verdacht, dass ihre Kartendaten ausgelesen oder ihre Karte gestohlen wurde, lassen sie ihre Karte über ihre Bank oder den bundesweiten Sperrnotruf 116116 sperren und erstatten Sie sofort Anzeige bei der Polizei. Weitere Informationen zu Präventionshinweisen auch im Internet unter: https://www.polizei-beratung.de/startseite-und-aktionen/aktuelles/detailansicht/betrug-am-bankautomat/

Text: Kriminalpolizei Bad Kreuznach