Beim Bürgermeister-Audi kann “ein Fahrzeugbrand nicht ausgeschlossen werden”

Seit gestern ist Wolfgang Heinrich kommunalrechtlich der erste Mann in der Stadt. Die Oberbürgermeisterin hat sich in den Urlaub abgemeldet. Der Bürgermeister führt jetzt für drei Wochen als oberster Dienstherr die über 1.000 Köpfe zählenden Mitarbeitenden. Und muß daher einige Termine mehr wahrnehmen als sonst. Was nicht ganz ungefährlich ist. Denn der Dienstwagen des Bürgermeisters hat ein technisches Problem. Wie der Hersteller der Stadtverwaltung schriftlich mitgeteilt hat, ist ihm selbst aufgefallen, dass bei Heinrichs Audi A6 (Typ Limousine 45 TFSI) ein “Feuchtigkeitseintritt in das Gehäuse des Riemenstartergenerators” nicht ausgeschlossen ist. “In der Folge kann es unter ungünstigen Umständen zu chemischen Reaktionen und dadurch ausgelöst zu einem Kurzschluß im Bauteil kommen. Durch die lokalke Überhitzung kann dann auch ein nachfolgender Fahrzeugbrand nicht ausgeschlossen werden”, schreibt Audi.

Loriot hätte sich für ein frisches Mausgrau entschieden. Die Wahl des Bürgermeisters fiel auf ein dynamisches TaifungrauMetallic. So wie Wolfgang Heinrich mitunter in den Finanzausschuß- und Stadtratssitzungen wirbelt: durchaus passend.

Die Schlußfolgerung des Autoherstellers ist nachvollziehbar: “aus Sicherheitsgründen ist der Austausch des Riemenstartergenerators erforderlich”. Für Heinrich unerfreulich ist ein anderer Teil der Mitteilung: “leider sind die benötigten Bauteile derzeit noch nicht verfügbar und der Austausch kann noch nicht erfolgen. Wir werden Sie erneut mit einem Brief kontaktieren, sobald die Maßnahme durchgeführt werden kann”. Natürlich hat Audi ein paar gute Ratschläge für Wolfgang Heinrich, wie die Wartezeit überbrückt werden soll: “bis zur Durchführung der Maßnahme bitten wir Sie Ihr Fahrzeug ausschließlich im Freien abzustellen und keine Parkhäuser, Tiefgaragen, Garagen oder Carports zu nutzen”.

Tipp von Audi: bei Schmorgeruch abstellen

“Zusätzlich bitten wir Sie auf Motorwäschen mit Hochdruckreinigern zu verzichten, um keinen Feutigkeitseintrag in den Riemenstartergenerator zu erzeugen”. Und falls der Fall der Fälle dann doch eintritt, weiß der Bürgermeister jetzt, worauf er ab sofort – ausser auf rechts vor links usw – zu achten hat: “sollte während der Fahrt Schmorgeruch wahrgenommen werden, ist das Fahrzeug umgehend im Freien abzustellen und ein Audi Partner zu kontaktieren”. Das Auto mit Schmorbrandgefahr ist übrigens geleast. Die entsprechende Rate liegt bei 235 Euro im Monat. Der Kaufpreis hätte 63.000 Euro betragen. Nur etwa 2/3 des Betrages, den der Dienstwagen der sich als fahrradfreundlich präsentierenden OBin zum Kauf gekostet hätte. Auch für den Dr.-Kaster-Meurer-Mercedes wurde ein Leasingvertrag abgeschlossen.