Schwimmbad-Förderverein Bosenheim: heute höflich alleingelassen

Heute um 19 Uhr trifft sich der Schwimmbadförderverein Bosenheim 1955 e. V. auf dem Bonnheimer Hof in Hackenheim. “Wir wollen in dieser Runde für den Erhalt unseres Schwimmbads „werben“ und nachfragen, wer sich wie „moralisch“ oder auch gerne aktiv einbringen und unterstützen kann. Dazu haben wir bereits einige Ideen, die wir an diesem Abend gerne vorstellen möchten”, heißt es dazu in der Einladung. Zum Gespräch geladen sind die Gemeinderäte von Hackenheim und Pfaffen-Schwabenheim, die Ortsbeiräte Bosenheim, Planig und Ippesheim sowie die Mitglieder des Rates der Stadt Bad Kreuznach. Und natürlich die Mitglieder des dreiköpfigen Stadtvorstandes (Dr. Kaster-Meurer, Wolfgang Heinrich und Markus Schlosser).

Diese Seite verwendet zur Illustration bewußt ein Foto aus dem Mai, als noch kein Wasser im Becken war. Bei 26 Grad Luft-, 19 Grad Wassertemperatur, gemähten Liegewiesen und Eintrittsverbot erscheint uns ein aktuelles Bild zu provozierend.

Samt Stadtwerke-Geschäftsführer Christoph Nath und BAD-Geschäftsführer Klaus-Dieter Dreesbach. Trotzdem wird die Gesprächsrunde nicht sehr groß werden. Denn in den vergangenen Stunden und Tagen hagelte es Absagen. So sieht die Geschäftsführung der Badgesellschaft “derzeit keinen Anlass zur Teilnahme an der Infoveranstaltung”. Deren formal unanfechtbare Begründung: “denn letztendlich liegt die Entscheidung zum Weiterbetrieb des Bosenheimer Schwimmbades beim Stadtrat”. Richtig ist aber auch: bei der BAD GmbH hat weniger das Thema, sondern mehr der Teilnehmerkreis das Teilnahmeinteresse auf null sinken lassen. Denn mit der Absage für heute wird die Tür für die Zukunft nicht zugeschlagen: “Gerne sind wir bereit, die von Ihnen erarbeiteten Ideen zum Weiterbetrieb des Freibades anschließend in kleiner Runde zu besprechen”, verspricht die Badgesellschaft.

Im “Speckgürtel” werden keine schlafenden Hunde geweckt

Unwahrscheinlich ist, dass ein Mitglied des Stadtvorstandes an dem Treffen teilnimmt. Die Gemeinderäte von Hackenheim und Pfaffen-Schwabenheim werden sich hüten, sich in ein stadtinternes Thema einzumischen. Zumal beide Gremien bei öffentlichen Forderungen sofort mit der “Speckgürtel”-Argumentation des Städtebundes rechnen müßten: zwar suchen Einwohner*Innen beider Gemeinden das Bosenheimer Bad auf. Aber am Betriebs-Defizit beteiligen sich diese Kommunen nicht, das wird allein von der Stadt gestemmt. Wie bei vielen anderen Angeboten im sozialen und kulturellen Bereich auch. Daher verbietet sich eine allzu laute Interessensvertretung von ausserhalb der Stadtgrenzen.

Wilhelm Zimmerlin mit Finanzierungsvorschlag

Und die Stadtratsfraktionen hatten sich ja bereits Ende April 2019 unmißverständlich positioniert. Auf einer Veranstaltung im Bosenheimer Gemeindehaus sprachen sich mit Ausnahme der CDU alle uneingeschränkt für den Erhalt des Bades aus. Das war kurz vor der Kommunalwahl. Was diese Erklärungen wert waren wird nicht heute Abend zu sehen sein. Sondern erst, wenn es in einer Stadtratssitzung zu einer entscheidenden Abstimmung kommt. Wer dort für den Erhalt des Bosenheimer Bades stimmt, muß erklären, woher das Geld kommen soll, um das Defizit abzudecken. Der einzige, der dazu bis heute eine zumindest mathematisch korrekte Gegenfinanzierung vorgelegt hat, ist Wilhelm Zimmerlin (FWG / BüFEP).

Manfred Rapp interessiert an den Ideen

Schon seit Jahren verlangt er die Abgabe des Bäderhauses bzw die schrittweise Verringerung der Defizite dort. Und ist bereit mit einen Teil der so erzielten Mittel das Bosenheimer Bad zu erhalten. Zimmerlin wird heute Abend in den Bonnheimer Hof kommen. Wie auch Manfred Rapp. Der CDU-Fraktionsvorsitzende war im vergangenen Jahr der einzige, der keine uneingeschränkte und bedingungslose Bestandsgarantie für das Bad geben wollte. Rapp ist, wie er auf Anfrage dieser Seite erklärte, “sehr interessiert” an den vom Förderverein angekündigten Ideen.