Notruf in Rot

Auch in Bad Kreuznach sah man gestern Abend weithin rot. Die Kauzenburg und die Brückenhäuer waren in der Innenstadt die markantesten Blickfänger. Die vielbewunderte optische Einfärbung hat einen sehr ernsten Hintergrund.

Denn mit dem optischen Reiz machen von der Coronakrise massiv betroffene Menschen auf ihr Schicksal aufmerksam: die Veranstaltungswirtschaft steht auf der Roten Liste der akut vom Aussterben bedrohten Branchen.

Wie die Initiatoren der bundesweiten Aktion erklären, ist ihrem Wirtschaftszweig seit Mitte März komplett die Arbeitsgrundlage entzogen: “Jegliche Art von Großveranstaltungen sind aufgrund der COVID-19 Krise untersagt.

Business Events, Tagungen, Kongresse, Konzerte, Festivals oder Theateraufführungen – überall dort, wo Menschen zusammenkommen, um gemeinsam Darbietungen zu erleben oder sich zu relevanten Themen auszutauschen, dürfen Veranstaltungen nur unter umfangreichen, behördlichen Auflagen durchgeführt werden.

Selbst Messen und kleine Events, die momentan wieder erlaubt sind, unterliegen zurzeit notwendigen und strengen Hygiene-Vorschriften; dies führt dazu, dass Veranstaltungen insgesamt zurzeit nicht mehr wirtschaftlich durchführbar sind”. Die Roteinfärbung ist also “ein flammender Appell und Hilferuf an die Politik zur Rettung der Veranstaltungswirtschaft”.

“Alle Unternehmen aus der Veranstaltungswirtschaft sowie Veranstaltungs-Locations (Special-Event- Locations, Veranstaltungszentren, Kongresshäuser, Tagungshotels und sonstige Spielstätten wie z.B. Theater, Philharmonien, Konzerthallen, Schauspielhäuser) in ganz Deutschland strahlen in der Nacht vom 22. auf den 23.6.2020 bundesweit ihre Gebäude oder stellvertretend ein Bauwerk in ihrer Region oder Stadt mit roter Beleuchtung an, um auf die dramatische Situation in der Veranstaltungswirtschaft hinzuweisen.

In der Kirschsteinanlage versammelte sich schon vor 22 Uhr eine größere Zahl von Beobachtern der Aktion, die bereits bei Tageslicht spektakulär wirkte..