Für Mike Mattern ist diese Nachricht nach über drei Corona-Monaten “die beste und unglaublich wichtig”. Der Geschäftsführer der Meine Stadt Bad Kreuznach UG freut sich einerseits, weil der Kaufhof “nach wie vor ein Magnet ist, der Kund*Innen in die Innenstadt zieht”. Aber Mattern hat auch ganz persönlich Grund zur Freude. Denn das Haus in Bad Kreuznach ist sein Ausbildungsbetrieb. Dort hat Mike Mattern, der vor Jahresfrist sein gleichnamiges Herrenbekleidungsgeschäft in der Mannheimer Strasse 100 eröffnete, vor Jahrzehnten seine Ausbildung zum Kaufmann absolviert.
Während sich auf der von der Presseagentur dpa verbreiteten Liste prominente Adressen, wie das OEZ München und die Frankfurter Zeil befinden, sind als von der Schließung betroffen in Rheinland-Pfalz nur die Häuser in Landau, Mainz, Trier und Worms aufgeführt. Laut Mitteilung von Karstadt-Kaufhof bedeutet dies nicht, dass alle anderen Standorte 100% gesichert sind. Denn in allen Fällen will der Warenhauskonzern mit den Vermietern neue Mietverträge verhandeln. Aber die Bad Kreuznacher Eigentümerfamilie Scholle hatte ja bereits öffentlich die Bereitschaft signalisiert eine Vereinbarung treffen zu wollen, die den hiesigen Standort sichert.
Weiterer Tiefschlag für Einzelhandel abgewendet
Für Wirtschaftsförderungsdezernent Markus Schlosser ist die Nachricht von überragender Bedeutung. Erst am 4. Juni hatte das Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz (OVG) die Genehmigung des Mantelsonntags 2018 für rechtswidrig erklärt. Und damit die Wiederbelebung dieses Einkaufsereignisses fast unmöglich gemacht. Ein Verlust des örtlichen Kaufhofs wäre ein weiterer, möglicherweise noch schwerwiegendere Folgen nach sich ziehender Tiefschlag für den Einzelhandel gewesen.