Umweltschonend gegen die Einbahnstrasse abgekürzt

Der Lkw kam gestern nach 19 Uhr aus der Eichstrasse. Von der Mühlenstrasse kommend. Und bog rechts ab in die Kilianstrasse. Die ist eine Einbahnstrasse in Gegenrichtung. Daher durfte dort in der richtigen Fahrtrichtung links auch der weiße Pkw stehen. Mit dem hatte der Lkw-Fahrer nicht gerechnet, was ihn zu einem ruppigen Brems- und Ausweichmanöver zwang, das uns auf ihn aufmerksam machte. Dann schnell über den Gehweg auf den Parkplatz geholzt. Einen großen Bogen um den Pkw gemacht. Und auf dem Wunschstellplatz eingeparkt. Der richtige Weg wäre gewesen:

Die Eichstrasse weiter geradeaus bis zur Viktoriastrasse und über die Schöffen- in die Kilianstrasse. So wars natürlich kürzer und hat die Umwelt entlastet. Der einfach strukturierte Falschfahrer schlief daher in der Nacht auf heute besonders gut. Weil ihm die Vorstellungskraft fehlte, wie es hätte auch kommen können: nämlich mit Fußgänger*Innen auf dem südlichen Gehweg längs der Kilianstrasse. Denen hätte er geschwindigkeitsbedingt nicht ausweichen können. Und die Nacht dann im Polizeigewahrsam verbracht. Es mag natürlich sein, dass derartige Erlebnisse sehr aufwändig nur für unseren Fotografen ins Bild gesetzt werden.

Wahrscheinlicher und einige Millionen Euro monatlich billiger ist, dass unser Fotograf schlicht die Lebenswirklichkeit in Bad Kreuznach in vollen Zügen vor Augen geführt bekommt. So wie zehntausende andere EinwohnerInnen auch. In diesem Fall würde die Unzufriedenheit, ja Aggression, die sich in der Bevölkerung gegen den öffentlichen Dienst aufbaut, nachvollziehbar. Denn wenn die SteuerzahlerInnen von ihrem hart erarbeiteten Geld viel abgeben müssen, damit zB Verkehrssicherheit durchgesetzt wird, das Geld weg ist und das Ziel nicht erreicht wird, liegt ein staat- (stadt- oder auch statt-) liches Versagen vor.