Von unserem Redakteur
Claus Jotzo
Wenn es läuft, dann läufts. So wie jetzt bei Mirko Kohl (CDU). Hatte der Winzenheimer Ortsvorsteher bei den Etatberatungen der Stadt bereits vorgestern die Umgestaltung des Scheunenplatzes durchgesetzt, gelang ihm gestern ein weiterer Coup: nach zweijähriger Hängepartie kauft die Stadt der Sparkasse deren ehemalige Filiale in Winzenheim ab. Und zwar zu dem in einem aktuellen Verkehrswertgutachten definierten Preis von rund 190.000 Euro. Wie clever Kohl die Sache eingetütet hat, erkennen Insider schon daran, dass gestern gar nicht mehr über Investitionsprojekte gesprochen wurde. Eigentlich. Denn die waren ja vorgestern schon abgearbeitet. Gestern waren der städtische Ergebnishaushalt für 2020 dran. In dem werden u.a. die Mieten für städtische Einrichtungen erfaßt.
Die gültige Beschlußlage war bis gestern: das ehemalige Sparkassenhaus in Winzenheim sollte zumindest angemietet werden. Also sprach Kohls Parteifreund Manfred Rapp das – noch nicht zustandegekommene – Mietverhältnis an. Und brachte einen Kauf ins Gespräch. Gegen den erhoben sich aus den Reihen der SPD verschiedene Widersprüche. So rieten Dr: Heinz Rüddel und Holger Grumbach davon ab. Bürgermeister Wolfgang Heirich fand dagegen warme Worte für das Projekt. Und dann packte Kohl eine brandaktuelle Information auf den Beratungstisch. Er habe, so der Winzenheimer Ortsvorsteher, am gestrigen Vormittag mit Sparkassenchef Scholten telefoniert. Und dieser habe ihm signalisiert, wenn die Stadt nicht kurzfristig kaufe, käme ein zweiter Interessent ins Geschäft. Das überzeugte ausserhalb der Sozialdemokraten fast alle anderen Ausschußmitglieder, so dass der Kauf mit großer Mehrheit beschlossen wurde.
