Falschparker-Report (8)

So wie auf dem Leser-Foto vom 25.5.20 in der Bosenheimer Strasse Autos vom Radweg aus entladen werden, ist es natürlich bequem. Was würde passieren, wenn es sich alle bequem machen? Ja, das ist eine unangenehme Frage an den inneren Scheinehund in uns allen. Aber sie ist wichtig. Die bessere Lösung wäre doch: wir alle machen es uns so wenig wie möglich bequem zu Lasten Dritter. Und richtig wäre:

Das Ordnungsamt sorgte dafür, dass jene, die sich zu wenig um diesen Richtwert bemühen, “motiviert” werden. Durch kleine Zahlungen an die Solidargemeinschaft. Das Ordnungamt wird von Heiderose Häußermann geleitet. Das ist eine erwiesenermaßen gebildete und eloquente Amtsfrau, die sich sicherlich nachvollziehbaren Argumenten nicht verschließen wird. Es würde vielleicht helfen, wenn mehr Menschen, die die Mißstände erkennen, mit ihr ins Gespräch kommen.

Im Burgweg hat gestern der Fahrzeugführer eines in München zugelassen Kfz unsere Gegenrichtungs-Park-Erklärung (Beispiel Bühler Weg) in Perfektion in die Tat umgesetzt: er ist mit der Fahrzeugschnauze bis auf Höhe des Parkverbotsschildes vorgefahren. Nur halt eben verkehrt herum. So dass er das Schild ja nicht sehen konnte. Und dann auch noch clever nach dem Aussteigen hinten rum ums Fahzeug weggehen.

Tja, von Profis aus einer Weltstadt kann man eben einiges lernen. Der Falschparker hätte in der Provinz aber auch eine wertvolle Erfahrung sammeln können. Nämlich wie Egoisten und Schwachmaten aus den Großstädten auf dem Land dazu herangezogen werden, um Haushaltsdefizite zu verringern. Aber leider sehen unsere Leser mehr, als die städtischen Kontrollkräfte.

Das mit dem Busparkplatz an der Kirschsteinanlage und dem Tourismusbeitrag wird beim Ordnungsamt offenbar nicht so richtig verstanden. Also versuchen wirs mal mit einer weniger witzigen Erklärung: wenn es in der Innenstadt eh zu wenige Busparkplätze für Touristenbusse gibt und die dann auch noch tagtäglich zugeparkt sind, weil eine Kontrolle nicht stattfindet, dann fällt das der Stadtverwaltung in den verwaltungsgerichtlichen Verfahren gegen den Beitrag auf die Füsse.

Denn tourismusfördernde Einnahmen zu unterlassen und statt dessen zuzulassen, dass Tourismus behindert wird, widerspricht dem Grundgedanken der am 21. 2.2019 vom Stadtrat beschlossenen Tourismusbeitragssatzung. Deren Gegner können so zurecht sagen, dass das Verhalten der Stadt nicht koheränt und schlüssig ist. Wenn dann verwaltungsintern wieder ein Sündenblock gesucht wird, weil sich eben Verwaltungsgericht und / oder Oberverwaltungsgericht anders als manche Stadtratsmitglieder nicht alles erzählen lassen, seht ihr nicht so gut aus.

Weniger ums Aussehen, mehr ums Raussehen geht es beim Bild unseres Lesers aus der Dürer Strasse. Dort wird der Kreuzungsbereich zur Holbeinstrasse so konsequent zugeparkt, dass die Sicht eingeschränkt ist und der fließende Verkehr behindert wird.
Natürlich vernachläsigen wir die von uns entdeckten Sonderparkzonen nicht. Also jene durch intensives Wegschauen des Ordnungsamtes für Falschparker besonders interessanten Ecken und Plätze (wie hier im Kreuzungsbereich von Mühlenstrasse und Beinde). Dort wird wie gestern Abend nach wie vor geparkt. Es haben sich allerdings durchaus Veränderungen ergeben. Doch dazu später mehr.