Falschparker-Report (7)

Die gängigen Tricks der Gehwegparker sind eigentlich schnell aufgezählt. Einer wurde gestern im Bühler Weg in Perfektion vorgeführt. Man / frau parkt einfach mal entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung. Das hat zunächst den Vorteil, dass man im Zusammenhang mit einer Ordnungswidrigkeit die Chance erhält, zusätzlich noch eine Straftat zu begehen.

Etwa eine Strassenverkehrsgefährung (§ 315 c StGB). Denn wer in Gegenrichtung parkt, kreuzt sowohl beim Abstellen als auch beim Wegfahren zwangsläufig die Gegenspur. Immerhin zwei gute Chancen, die sich dem korrekten langweiligen Fahrtrichtungsparker gar nicht bieten. Und dann trickst man auf diese Weise auch noch die Leute vom Ordnungsamt aus. Denn die stellen die Parkverbotsschilder ja mit der Sichtseite in Fahrtrichtung auf.

Demzufolge kann der Gegenrichtungsparker die Beschilderung ja gar nicht sehen. Und was man / frau nicht sehen kann, gibt es nicht. Glauben Sie nicht? Dann haben Sie noch nie jüngere Kindergartenkinder beim Spielen beobachtet. Zugegeben. Das zweite Argument ist in Bad Kreuznach eher schwach einzustufen. Da es eine hinreichende Kontrolle des ruhenden Verkehrs nicht gibt (denn anders ist die alltäglich extrem hohe Fallzahl ja gar nicht zu erklären), sorgt sich da auch keine(r) drum.

Auch einen beliebten Falschparkerkniff ohne Gehwegnutzung konnten wir gestern ins Bild setzen. Ebenfalls mit einer leicht nachvollziehbaren Erklärung. Wer sich mit seinem Pkw oder Lkw verbotswidrig auf einen Busparkplatz stellt, kann die Markierung “BUS” unter dem Fahrzeug ja nicht mehr lesen, wenn er-sie-es draufsteht. Und was man nicht lesen kann, muß man / frau nicht beachten. Wie gestern in der Kirschsteinanlage. Das durch diese Falschparker Bustouristen verärgert werden, stört in unserer Tourismustadt – zumindest bei der Stadtverwaltung – keinen. Denn dort wird täglich geparkt. Und nie sieht man Knöllchen. Es gibt auch eine einfache Erklärung dafür. Auf das Touristengeld ist die Stadt nicht angewiesen. Denn es wird ja Tourismusbeitrag kassiert.

Um die Ecke in der Wilhelmstrasse hat ein Anwohner offenbar die Bushaltestelle zu seinem persönlichen Sprinter-Stellplatz umfunktioniert. Denn der steht seit ein paar Tagen ständig dort. Oder ein neuer Freund im Einsatz für die gute Sache?

Dieser Verdacht drängt sich seit Tagen in der Waldemarstrasse auf. Die Schlußfolgerung ergibt sich aus der Länge der Standzeit. Viel zu lange für eine einfache Auslieferung. Und bei Lieferdiensten gehört zeitaufwändiges Auspacken – zumindest laut den Geschäftsbedingungen – nicht zum üblichen Leistungsumfang.

Der ist in der Franziska-Puricelli-Strasse von einem konkreten Sachverhalt nicht abhängig: der Nutzung der eingezeichneten Parkplätze. Weils bequemer ist, wird auf dem Gehweg geparkt. Immerhin in Fahrtrichtung. Handwerker sind halt bodenständige Leute.