500 Bad Kreuznacher Muslime friedlich beim Festgebet der DITIB-Gemeinde vereint

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Wer diese Bilder sieht, versteht das Raumprogramm für den Moschee-Neubau am Grenzgraben vielleicht besser. Dies sieht rund 900 Plätze vor. Was Gegner des Projektes zu der Unterstellung führte, die Bad Kreuznacher Moschee werde eine überregionale Bedeutung erhalten. Dem ist aber nicht so. Denn am frühen gestrigen Sonntagmorgen beteten zwischen 6 und 7.30 Uhr mehrere hundert Mitglieder der örtlichen DITIB-Gemeinde, von denen ein Teil zu Fuß kam, auf der Pfingstwiese. Ordnungs- und Rechtsamt hatten in Abstimmung und nach Vorgabe von Landesbehörden die Veranstaltung zum Ende des Fastenmonats Ramadan kurzfristig ermöglicht.

Statt der in den Vorjahren üblichen bis zu 1.000 Muslime aus Bad Kreuznach durften wegen der Coronaschutzauflagen “nur” 500 dabei sein. Die veranstaltende DITIB-Gemeinde hatte ein strenges Registrierungssystem verbunden mit der Kommunikation klarer Verhaltensregeln durchgeführt und die Teilnehmerzahl begrenzt. Vor Ort setzte der Sicherheitsdienst Lehnert bei vollständiger Kooperation der Gläubigen die Vorgaben um. Weshalb die Polizei in ihrem Bericht feststellen konnte: “es kam zu keinen Beanstandungen hinsichtlich der bestehenden Corona-Bekämpfungsverordnung”.

Für den Vorsitzenden der Gemeinde, den Winzenheimer Cihan Sen, war das Festgebet vor Beginn des Zuckerfestes eine Rückkehr zu seinen familiären Wurzeln. Nur wenige Meter vom improvisierten Gebetsplatz entfernt kam Sen zur Welt und verbrachte seine Kindheit und Jugend an und auf der Pfingstwiese. Daher hat es ihn in besonderer Weise berührt ausgerechnet an diesem Ort, den das Rechtsamt vorgeschlagen hatte, seinen Glaubensbrüdern die bedeutende Zeremonie in Gemeinschaft zu ermöglichen.

Ein Anwohner, der sich durch das Gebet gestört fühlte, setzte sich in seinen Pkw und fuhr hupend über die Pfingstwiese. Er wurde vom Sicherheitsdienst und der Polizei vor sich selbst geschützt. Weitere Vorkommnisse gab es nicht.