Falschparker-Report (6)

Fußgängerüberwege sind mit die gefährlichsten Verkehrsflächen für Fußgänger*Innen. Insbesondere, wenn sie, wie der in der Viktoriastrasse, neu eingerichtet wurden. Der dortige Zebrastreifen wurde erst vor rund einem Jahr auf den Strassenbelag gepinselt. Und gefährliche Situationen ergeben sich zuhauf. Am 29. Januar 2020 gab es sogar einen Unfall. Diese Seite berichtete am Folgetag: “Eine 56jährige Pkw-Fahrerin aus Bad Kreuznach befuhr gestern gegen 15 Uhr die Viktoriastraße in Fahrtrichtung Wilhelmstraße. Zeitgleich überquerte ein 17jähriger Fußgänger den Zebrastreifen von der Süd- auf die Nordseite. Die Fahrzeugführerin übersah den Fußgänger, sodass ihr Auto mit diesem kollidierte.

Der Fußgänger schlug in der Folge mit dem Kopf auf der Motorhaube auf, war kurzzeitig nicht ansprechbar und krampfte”. Damals behinderte kein Falschparker die Sicht. Gestern war das aber der Fall. Hätte ein Kind den selben Weg genommen, wie vor Mnaten der 17jährige, ein Autofahrer hätte es erst auf dem Zebrastreifen sehen können. Die Redaktion dieser Seite hat diesen Falschparkerschwerpunkt der Stadtverwaltung schon oft benannt. Und im Bild festgehalten, dass da so geparkt wird, dass auslaufende Kfz-Betriebsmittel sogar schon einen Tropfenteppich auf dem Gehweg hinterließen. Diese Flecken wurden daraufhin entfernt. Die Falschparker nicht. Bis es noch schlimmer endet als im Januar.

Eine solche Gefahr besteht in der Badeallee nicht. Die kleine städtische Prachtstrasse zum Kurhaus bietet auch Fußgänger*Innen viel Platz und Komfort. Für die Autofahrer an der Ecke zur Salinenstrasse ein Parkhaus. Aber warum dort entgeltpflichtig parken, wenn es kostenlos auf dem Gehsteig geht? Eine Folge: die Parkgebühreneinnahmen sinken. Und das benötigte Geld muß aus Steuermitteln zugeschossen werden. Weitere Folge: irgendwann nimmt auch der Gehsteig Schaden. Denn der ist für das Befahren mit tonnenschweren Automobilen ja nicht gebaut. Die Reparatur wird dann wieder von den Anwohnern und der Allgemeinheit bezahlt.

Anmerkung der Redaktion:

Obwohl die ja schon die Kontrollkräfte für den ruhenden Verkehr alimentierten. Die waren gestern aber weder in der Viktoriastrasse noch in der Badealle tätig. Zeitnachweis: der Mehraufwand, um diese beiden Sachverhalte am Sonntag den 24. Mai 2020 wahrzunehmen und im Bild zu dokumentieren, lag bei handgestoppten 2 Minuten und 20 Sekunden. Über die ganzen kleineren Fälle auf dem Weg, also die ganz banale Falschparkerei, wurde einfach so hinweggesehen. Wir dürfen das. Das Ordnungsamt darf es nicht, macht es aber einfach. Denn nicht ein einziger blauer Benachrichtigungszettel war zu sehen.