Gestern in der Wilhelmstrasse: die Alternativen zu den Wertstoffhöfen

Auf die bürokratischen und bürgerunfreundlichen Angebote des Abfallwirtschaftsbetriebes (AWB) reagieren die Menschen im Landkreis recht unterschiedlich. Die meisten machen gute Mine zum bösen Spiel. Und lassen sich Anliefer-Termine bei den Wertstoffhöfen geben. Das ist zwar ein ineffektives und teures Verfahren. Aber das im Telefondienst eingesetzte Personal, das wird von vielen Seiten bestätigt, macht nicht nur bei den Testanrufen unserer Redaktion einen freundlichen und sachlichen Eindruck.

Erkennbar zugenommen haben die illegalen Abfallablagerungen. Abhängig vom Charakter gehen einige Menschen destruktiv mit der derzeitigen Situation um. Und schmeissen den Müll einfach in die Landschaft. Wieder andere werden kreativ. Wie der Herr, der gestern am frühen Abend in der ehemaligen Shisha-Bar in der Wilhelmstrasse aufräumte. Er stellte den Sperrmüll auf den Gehweg. Als Alternative zum Kaffee-To-Go gabs ein Fernsehgerät, einen Grill, diverse Kinderwagen und -sitze, Koffer und andere Haushaltsgegenstände zum Mitnehmen. Für den Mann die einzige Möglichkeit die Sachen loszuwerden.

“Ich weiß nicht”: es stellte sich im Verlauf des Gesprächsversuches heraus, dass er vom Abfallwirtschaftsbetrieb noch nie etwas gehört hat. Und sich mangels jedwelcher Information sein ganz persönliches Entsorgungskonzept erdacht hat. Vom Ansatz her ähnlich wurde bereits gestern Mittag nur wenige hundert Meter weiter südlich in der Wilhelmstrasse entrümpelt. Dort wurde der Sperrmüll einfach an einer Bushaltestelle abgestellt. Wohl in der Hoffnung, dass ein Busfahrer aus Langeweile alles einräumt …