Freiläufer auf der B 41: Polizei versuchte sehr wohl den Hund zu retten

Vorgestern Abend drehte die Geschichte in den Sozialen Medien die große Runde. Ein verantwortungsbewußter Mitbürger hatte nachmittags auf der B 41 östlich vor Waldböckelheim bei der Heimfahrt von der Arbeit einen freilaufenden Hund entdeckt. Und versucht diesen einzufangen. Das mißlang. Selbst Frauchen und Herrchen hätten das nach Auskunft eines von uns befragten Tierarztes vielleicht nicht geschafft, weil sich die Tiere durch den Streß des Ihnen in dieser Form unbekannten Autoverkehrs nicht wie gewohnt verhalten. Der Mitbürger rief jedenfalls die Polizei an. Abends wurde er dann von einem Arbeitskollegen informiert, dass der Hund leblos auf der Bundesstrasse liegt.

Polizei beantwortete Anfrage

Er fuhr hin und fand das Tier tot vor. Verständlicherweise über dieses vermeindlich vermeidbare Unglück betroffen, berichtete er seine Erlebnisse auf Facebook. Und sofort meldeten sich einige Schlauberger, die vorgaben zu wissen, was die Polizei nicht machte und hätte machen müssen. Bis hin zum Fangschuß war von einigem die Rede. Wir haben diese Sachverhalte auf dem Weg über eine Anfrage bei der Polizei vorgelegt. Und flott Antwort erhalten. Darin bestätigt die Polizei, am Dienstag gegen 15:20 Uhr die Meldung über den freilaufenden Hund erhalten zu haben. “Wir hatten eine Streife entsandt, die den Hund leider nicht antreffen konnte.

“Schußwaffengebrauch nicht angezeigt”

Auch im weiteren Verlauf des Tages konnte er nicht aufgefunden werden, es gab auch keinen weiteren Hinweis darauf”, erklärt der Leiter der Dienststelle, Christian Kirchner. Gegen 21.50 Uhr sei an der Stelle ein toter Hund auf der B41 gemeldet worden. “Da der Hund bereits nachmittags als vermisst gemeldet worden war, konnten wir die Besitzer verständigen”. Die polizeilichen Maßnahmen in solchen Fällen dienten sowohl dem Schutz des Tierwohls als auch der Gewährleistung der Verkehrssicherheit. Und Kirchner stellt klar: “ein Schusswaffengebrauch, wie von Ihnen angefragt, wird hier grundsätzlich nicht angezeigt sein. Üblicherweise werden wir versuchen den Hund zu fangen und entweder dem Besitzer oder dem Tierheim zu überstellen”.

Meinung: Kritik an der Polizei bitte nicht aus Wut im Bauch

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Weil ich selbst schon – gefühlt Ewigkeiten – auf herbeigerufene Polizeibeamte warten mußte, verstehe ich die entsprechenden Erfahrungsberichte anderer. Aber berufsbedingt erlebe ich halt unzählige Polizeieinsätze. Und kann daher trotz schlechter Erfahrungen in der länger zurückliegenden Vergangenheit (in der wirklich jeder in den Polizeidienst aufgenommen wurde) sagen: ganz klar ist die große Mehrzahl der heute eingesetzten Beamten positiv motiviert. Ohne jeden Zweifel top ausgebildet (in Relation nicht nur zum Gehalt) und für eine schwierige Aufgabe gut gerüstet. Auch wenn es für mich selbst ärgerlich ist, dass dies und jenes nicht so klappt, wie ich es mir wünsche:

Konkrete Vorwürfe bitte mitteilen

Ich bin davon überzeugt, dass die Meldung eines freilaufendes Hundes nicht beiseite gelegt wurde. Und ich halte es für sehr gefährlich, derartige subjektiven Einschätzungen und Spekulationen einfach so rauszuhauen. Weil das für jene, die aus ganz anderen Motiven etwas gegen die Polizei haben, eine leicht greifbare Rechtfertigung für asoziales Fehlverhalten ist. Ich kenne in Stadt und Kreis Bad Kreuznach eine Reihe von staatlichen Strukturen, die tatsächlich kritisiert werden müßten. Was nicht so leicht ist, weil man dafür ausser Wut im Bauch auch Fachkompetenz benötigt. Auf meiner persönlichen Kritikliste steht daher die Polizei ganz unten. Ohne damit einen Freibrief auszustellen. Wer mir einen Fall konkreten Fehlverhaltens vorstellen möchte: sehr gern prüfe ich die Fakten.