Pocket Park im Pariser Viertel wird zur Abfallhalde

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Wie konnten sich in den Großstädten Parallelgesellschaften entwickeln? Wenn man sich die Entwicklung im Pariser Viertel mitten in der Bad Kreuznacher Innenstadt anschaut, kann man das ein Stück weit nachvollziehen. Dabei sind dort die Bedingungen viel besser als etwa in Duisburg-Homberg. Keine Wohnsilos. Wohnraum nur für wenige hundert Menschen. Und dazu noch mit viel Steuergeld ein hauptamtlich besetztes Stadtteilbüro.

Und trotzdem sind im Pariser Viertel Tag für Tag Dinge möglich, die wir aus anderen Stadtvierteln nicht kennen. Oder nur als Einzelfälle: der Pocket Park in der Planiger Strasse dient als Müllhalde. Randaliert wird dort ohne Hemmungen. Das von der AJK liebevoll aufgestellte Inventar, wie das Insektenhotel, einfach kaputtgemacht. Ebenso die orginelle Deko aus Schuhen. Und die Pflanzkübel. Und dann immer wieder Abfälle und Sperrmüll, die auf die Gassen geworfen werden.

Das Stadtteilbüro bietet u.a. Trommelkurse an. Wieso wird statt dessen mit den Menschen nicht über zivilisatorisches Normalverhalten gesprochen? Dort leben doch nur wenige hundert Menschen. Mit jedem einzelnen könnte man sprechen, wenn man zwei oder drei Wochen von Tür zu Tür geht. Das geschieht offenbar nicht. Und so ändert sich über Jahre hinweg nicht das Verhalten. Entwicklung sieht anders aus.