Würfelnatter hat keine Chance: “Fahr mich nicht platt” bleibt ein frommer Wunsch

Von Gabriele Stroh
und Claus Jotzo

Wenn der Ostersonntag ein typischer Tag am Felseneck war, hat die Würfelnatter dort keine langfristige Überlebenschance. Bei über den Tag verteilt vier Zählungen haben die Mitglieder der Redaktion dieser Seite gestern zusammen 812 Rad- und Rollerfahrer*Innen gesehen. 22 davon sind abgestiegen, weil wir offen fotografiert haben.

In beide Richtungen wurden die Schilder schlicht ignoriert.

27 sind abgestiegen, um die Sperren zu durchqueren. Und sind dann bis zur nächsten weitergeradelt. Nur ein einziger hat es so gemacht, wie auf den neuen Ringelnatter-Schutztafeln gefordert. Man muss es leider so deutlich sagen: die gut gemeinte Initiative ist ein Flop. Dabei ist die Schutzmaßnahme mehr als gerechtfertigt. Denn die kleinen Nachwuchs-Schlangen sind geschlüpft und zwischen Felsen und Naheufer unterwegs.

Die kleinen Nattern sind wirklich winzig und als solche nur aus nächster Nähe zu erkennen.

Natürlich gibt es Passanten, die den Tieren helfen. So ein Papa mit seinen beiden Kleinkindern. Aber wenn überhaupt bringt nur eine massive Aktion etwas, bei der am kommenden Wochenende von morgens bis abends vor allem alle ortsansässigen Radler*Innen zum Absteigen überzeugt werden. Denn nur wenn die Einheimischen mit gutem Beispiel voranGEHEN, werden die Ortsfremden mitmachen.

Marc Bremmer (GässjerFM) auf seinem SUV-Planungsamt-Testrad (Sparsam, Umweltfreundlich, Vielseitig – Bildmitte) war der einzige, den wir gestern gesehen haben, der von sich aus abstieg und schob.

Trotz Corona war der Radverkehr gestern so dicht, dass auch die fixen Kleinschlangen die beiden Verkehrsebenen nicht überqueren konnten, ohne auf Passanten zu stoßen. Und wenn sie sich vor Schreck oder als Schutzimpuls kringeln, sind sie nur wenig größer als ein 2-Euro-Stück. Und sehen wie ein Blatt oder Vogeldreck aus. Und dafür weicht natürlich keine Radfahrerin aus …

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12.04.20 – “Achtung Radfahrer*Innen: schützt die Würfelnatter”