Gut so: Heinrich ließ den Hochwasserschutz vom Bauhof aufbauen

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Gäste und auch viele Einheimische wundern sich in diesen Tagen beim Spaziergang durch das Salinental und die Innenstadt: blauer Himmel, angenehme 18-20 Grad, die Sonne scheint – und der Hochwasserschutz ist aufgebaut. Aus gutem Grund. Selbst in Bad Kreuznach wissen es nur die wenigsten: die verheerendsten Hochwässer mit den meisten Toten und den stärksten Zerstörungen trafen die Stadt nicht im Winter. Wie 1918, 1981, 1993 und 1995. Sondern im Frühjahr. Und zwar schon in Zeiten, in denen es weder Versiegelung noch Verbauung von Bach- und Flussbetten gab. So am 12. Mai 1725.

In der Innenstadt, auf der Roseninsel und …

Während beim “Jahrhunderthochwasser” 1993 die braune Brühe gerade mal an die Stufen des Einganges auf der Südseite der Nikolauskirche reichte, zerstörte die Flut vor fast 300 Jahren den Innenraum des Gotteshauses vollständig. In fast zwei Meter Höhe wurde damals der Stand der Fluten – noch heute sichtbar – markiert. Nach Karl Geib lautet die Übersetzung des lateinischen Originals: “Bis hierhin stieg das Wasser, das vom Himmel infolge eines Wolkenbruchs herabfloss, am Tage der Heiligen Pankratius und Nereus (12. Mai) 1725.” Bürgermeister Wolfgang Heinrich weiß das.

längs der Pfingstwiese ist der mechanische Hochwasserschutz voll aufgebaut.

Und hat daher als eine von vielen Sofortmaßnahmen nach Ausbruch der Corona-Pandemie den Aufbau des mechanischen Hochwasserschutzes angeordnet. Auf der höchsten Stufe. Um mögliche Gefahren von der Stadt abzuwenden. Vorausschauend. “Ich weiß nämlich nicht, ob ich im Hochwasserfall – egal welche Stufe – das dafür benötigte Fachpersonal noch habe”, macht Heinrich klar. Eine verantwortungsbewußte Vorgehensweise. Denn die Zahl der Personen, die sich mit den technischen Aspekten des mechanischen einzubauenden Zusatzschutzes als notwendige Ergänzung der Mauern und Wälle auskennen, ist sehr überschaubar.

Im Salinental wird dadurch der Naheuferweg abgeschnitten. Aber sowohl dieser als auch …

Es sind genau jene Männer und Frauen beim Bauhof, der Feuerwehr und dem THW, die durch ihre Bürgerkontakte bei Hilfsmaßnahmen und normaler Arbeitsdurchführung hoch infektionsgefährdet sind. Und daher am Tag X zumindest teilweise auszufallen drohen. Demzufolge war es genau richtig den Hochwasserschutz voll aufbauen zu lassen. Damit Rad- und Wandertouristen und ortsansässige Zweiradfreunde und Spaziergänger im Salinental an den Ostertagen keine großen Umwege machen müssen, werden zwei Sperren geöffnet. Timo Becker, Bauhof-Sachgebietsleiter Strassenunterhaltung, wird mit seinem Nachtschicht-Team am heutigen Donnertagabend die Durchgänge öffnen. Und am Ostermontagabend wieder schließen.

… der zweite Durchgang werden heute Abend für die Ostertage geöffnet.