CDU schlägt “Hilfsgutscheine” vor

Gastronomie und Läden vor Ort haben geschlossen. Der Internethandel boomt. Woche für Woche verlieren Dienstleister, Gewerbetreibende und Unternehmen in Bad Kreuznach Millionen Euro an Umsatz. Um den Betroffenen jetzt schnell die nötige Liquidität zum Erhalt ihrer Geschäfte zuzuführen, schlägt die CDU-Stadtratsfraktion den Verkauf von “Hilfsgutscheinen” vor. Dabei handelt es sich in der Vorstellung der Christdemokraten um Gutscheine der einzelnen Anbieter, die über eine auf der Stadtseite angesiedelte Plattform verkauft werden. Und die nach Aufhebung der Coronabeschränkungen eingelöst werden können.

Der CDU-Vorschlag im Wortlaut:

“Sehr geehrte Frau Dr. Kaster-Meurer, sehr geehrter Herr Heinrich, sehr geehrter Herr Schlosser, angesichts der Corona-Krise sowie der drastischen Einschränkungen für das öffentliche Leben befinden sich Geschäfte, Gastronomie- und Dienstleistungs-betriebe sowie Veranstalter in einer Notlage. Andere Städte sind längst aktiv geworden, um ihre städtischen Betriebe zu unterstützen. Wir wissen alle nicht, wie lange die Pandemie noch andauern wird, klar ist aber, dass die Gastronomie mit am stärksten betroffen ist und diese auch nach der evtl. Lockerung der behördlichen Anordnungen nach dem 19.04.20 sicherlich weiter geschlossen oder aber weiterhin extrem eingeschränkt sein werden um ihrem regulären Geschäftsbetrieb nachzukommen. Wir sind der Meinung, dass die Stadt KH und ihre Verantwortlichen jetzt für die Gastronomie und die vielen inhabergeführten Geschäfte und Soloselbständigen unterstützend aktiv werden muss.

Leerstände nach der Krise verhindern

Es geht auch darum, zu verhindern, dass es nach der Krise keine größeren Leerstände in der Stadt gibt, was nicht nur dem Tourismus abträglich ist und dass es zu keinen übermäßigen unkalkulierbaren Einnahmeverlusten für die Stadt kommen (Verlust von Mieteinnahmen, Gewerbesteuern, Eintrittsgebühren etc.) wird. Die Partei Bündnis90/Die GRÜNEN hat bereits angeregt auf der Homepage der Stadt Bad Kreuznach eine Onlineplattform für Lieferdienste anzubieten. Dies ist ausdrücklich zu begrüßen. Jedoch wissen wir von vielen Gastronomen, dass diese so ein Angebot organisatorisch nicht darstellen können und dies sich letztendlich wirtschaftlich nicht für sie lohnen wird (Vorhalten von Personal, Wareneinkauf etc.).

Viele Geschäfte könnten profitieren

Unser Ansatz geht daher hauptsächlich auf den Verkauf von „Hilfsgutscheinen“ die von Bürger*innen erworben werden und die Gewerbetreibenden dadurch direkt Einnahmen gerieren können. Wir denken, dies würde den Gewerbetreibenden ein stückweit sofort helfen. Von einer Gutscheinaktion können auch Geschäfte wie z.B. Bekleidung, Schuhe, Kneipen, Kino, Weingüter, Dienstleistungs- und Veranstaltungsbetrieben sowie das PUK, Schloßparkmuseum, Stadtbibliothek, Thermalbad, Bäderhaus etc. profitieren – und nicht nur die Gastronomie. Mit den Bad Kreuznacher „Hilfsgutscheinen“ wäre es möglich, die Inhaber*innen der Betriebe während der kritischen Phase finanziell zu unterstützen. Bei den „Bad Kreuznach Hilfsgutscheinen“ handelt es sich um Gutscheine, die über eine Plattform, die über die Homepage der Stadt zugänglich ist, verkauft werden.

Lieblingsladen unterstützen

Die vielen Läden, Cafés, Kneipen und Restaurants sind charakteristisch für Bad Kreuznach. Durch Gassen schlendern, in Geschäften stöbern, gemütlich einen Kaffee trinken oder auf einen Imbiss in einer Bar vorbeischauen – all das ist prägend für das städtische Lebensgefühl. Die Auswirkungen der Corona-Krise bedrohen allerdings viele Ladeninhaber*innen in ihrer Existenz. Ebenso sind Unternehmen aus dem Dienstleistungs-, Veranstaltungs- und Kulturbereich massiv betroffen. Wenn das öffentliche Leben stillsteht, brechen bei Vielen die Einnahmen praktisch vollständig weg. Und die meisten, gerade kleinere Unternehmen haben kaum finanzielle Reserven. Ein Bad Kreuznacher „Hilfsgutschein“ könnte den Bürger*innen die Möglichkeit bieten, „ihren“ Lieblingsladen/Geschäft über den Online-Kauf eines Gutscheins sofort zu unterstützen.

GuT-Daten nutzen

Davon profitieren die Läden/Geschäfte unmittelbar, denn man kauft die Gutscheine direkt bei ihnen. So kommt das Geld auch gleich bei ihnen an. Eingelöst werden können die Gutscheine, wenn sich die Lage wieder normalisiert und Läden wieder öffnen dürfen. Weiter könnte auf dieser Onlineseite angezeigt werden, ob die Unternehmen auch einen Abhol- und Lieferdienste anbieten, man Waren bestellen und abholen kann oder ob es einen Online-Shop gibt. Wir bitten den Stadtvorstand hier kurzfristig eine solche Plattform zu installieren und alle Gewerbetreibenden entsprechend zu informieren. Ergänzend könnte die Stadt Bad Kreuznach auf die Datenbank der GuT zurückgegriffen die ja alle Adressen der Gewerbetreibenden (durch den Einzug der Tourismusabgabe), aufgeteilt in verschiedenen Branchen (z.B. Gastronomie, Hotellerie, Cafe´s, Einzelhandel, Weingüter, Frisöre, Fitness Studios, Physiotherapie Praxen, Tanz- und Musikschulen etc.) für einen schnellen Zugriff hat.

Keine Gebühr erheben

Für die Unternehmen sollte es einfach sein, bei der Aktion mitzumachen. Eine Gebühr sollte nicht erhoben werden. Falls notwendig, könnten zur Finanzierung dieser Online-Plattform zusätzlich Werbeflächen vermietetet werden, hier z.B. an Firmen die derzeit geöffnet haben und somit nicht so stark von der Kreise betroffen sind bzw. sogar derzeit höhere Umsätze erzielen (Einkaufsmärkte, Baumärkte etc.) und diese Betriebe würden damit sogar denen gegenüber Solidarität zeigen können die von der Corona-Krise mit voller Wucht getroffen wurden. Bitte überlegen und überprüfen Sie auch, ob eine solche Aktion gemeinsam mit der Kreisverwaltung Bad Kreuznach inszeniert werden kann. Mit freundlichen Grüßen Manfred Rapp CDU Fraktionsvorsitzender”