Die Lage an den Altkleidercontainern eskaliert

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Als Tourismusverantwortlicher ist für Wolfgang Heinrich Sauberkeit in der Stadt ein wichtiges Pfund. Und daher ärgert es den Bürgermeister ungemein, dass die Aufsteller von Kleidercontainern die Ihnen von der Stadt aufgegebene Reinigungspflicht nicht erfüllen. Mit schlimmen optischen und sonstigen Folgen überall im Stadtgebiet. Die von uns dokumentierten Fälle im Korellengarten, auf dem Parkplatz am Capri-Bar-Kreisel und in der Kilianstrasse machen deutlich: wo Kleider-Container stehen wird (wie an den Glascontainern) Müll abgelagert. Oft sogar Kleidung und Schuhe, also genau die Sachen, die eigentlich in die Sammelbehälter eingelegt werden sollen.

Eine Überprüfung hat ergeben, dass auf städtischem Grund und Boden zahlreiche Container ohne jede Genehmigung stehen. Und in Fällen genehmigter Aufstellungen die Abstände zwischen den Leerungen zu groß sind. Da die Menschen in volle Container nichts einwerfen können, landen die Sachen dann davor auf dem Boden. Anders als bei den Glascontainern, die aufgrund bundesgesetzlicher Bestimmungen eine Pflichtleistung des Dualen Systems Deutschland (DSD) sind, handelt es sich bei den Kleidercontainern und Gelddruckmaschinen.

Denn nach wie vor wird mit Altkleidern Geld gemacht. Und sei es nur als kostenloses Rohmaterial für die Reinigungsindustrie. Aus ganz anderen Gründen als bei den Altglascontainern hat auch hier den Landkreis ein Interesse. Da Kleidungsstücke, die nicht in den Sammelcontainern landen, in der schwarzen Restmülltonne entsorgt würden, mindern die Kleidercontainer die Menge des zu deponierenden Materials. Weniger Restmüll bedeutet geringerer Bedarf an zusätzlichem Deponieraum. Und damit Gebührenerhöhungen. Die müßten zwar die Kreiseinwohner*Innen zahlen. Würden dagegen aber protestieren.

Und die Verantwortlichen hätten Ärger und mehr Arbeit. Fürs gleiche Geld. Schon daher sind Kleidercontainer bei den Müllverantwortlichen beliebt. Und den Ärger mit deren Betreibern haben die Eigentümer der Grundstücke, auf denen die Container stehen. Und einmal mehr ist Bürgermeister Wolfgang Heinrich der einzige Amtsträger, der den Willen zeigt, diese Zusammenhänge transparent zu machen, Verantwortlichkeiten zuzuordnen und den Mißbrauch von Steuermitteln für die Beseitigung von Schäden durch privatwirtschaftliche und bürokratische Interessen aufzudecken.