Aufgespiesst: Bosenheim benötigt ein neues Gemeindehaus

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Am Montagabend startete die Sitzung des Finanzausschusses mit einem Minus von 1,7 Millionen Euro. Erklärtes Ziel der Beratungen war eine schwarze Null. Drei Stunden später unterbrach das Gremium seine Beratungen bei sechs Millionen Euro. Im Minus. Und dieser Betrag könnte sich weiter erhöhen. Denn gestern Abend wurde ein weiteres Millionenprojekt gefordert. Für Bosenheim. Dort fand ab 19 Uhr im Gemeindehaus (ehemaliges Volksbankgebäude) die Informationsveranstaltung zum Glasfaserausbau statt. An der wollten fast 200 Bosenheimer*Innen teilnehmen. Die Sitzplätze waren in Minuten belegt. Und pünktlich zum Sitzungsbeginn waren auch alle Stehplätze, selbst im Vorraum, voll. Ortsvorsteher Dr. Volker Hertel nutzte die Gunst der Stunde.

Keine Maus passte gestern Abend mehr rein ins Bosenheimer Gemeindehaus. Die …
… Einwohner*Innen mußten an den Wänden, im Vorraum und den Eingängen stehen.

Und sprach zur Freude der Anwesenden den Wunsch nach einem größeren Gemeindehaus aus. Wie berechtigt diese Forderung ist, kann auch bei den Ortsbeiratssitzungen in Augenschein genommen werden. An denen nehmen regelmäßig zwischen ein und drei Prozent aller Einwohner*Innen im Stadtteil teil. Wäre dies proportional beim Stadtrat so, müßten dort zwischen 530 und 1.590 Menschen kommen. Das war noch nie, nicht einmal annähernd der Fall. Also ist der Raumbedarf im Stadtteil eher nachgewiesen, als der in der Kernstadt. “Bevor das Sparkassen-Gebäude am Kornmarkt als neues Rathaus gekauft wird, sind erst mal wir dran”, formulierte nicht ganz ernst gemeint ein Ortsbeiratsmitglied die neue Prioritätenliste. Das neue Gemeindehaus könnte über dem Freibad errichtet werden, das somit ein Hallenbad würde.