Bauantrag für Moschee-Neubau heute gestellt – Verzicht auf hohe Minarette

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Die DITIB-Gemeinde Bad Kreuznach hat heute Vormittag beim Stadtbauamt den Bauantrag für die Errichtung einer Moschee auf ihrem Grundstück am Grenzgraben gestellt. Das hat der Vorstandsvorsitzende der Gemeinde, Cihan Sen, soeben in einer Presseerklärung mitgeteilt. “Wir freuen uns Ihnen mitteilen zu können, dass der Bau unserer Moschee nun in eine konkrete Phase eingetreten ist”, schreibt Sen. Die neue Moschee werde neben Gebetsräumen eine Cafeteria, Versammlungs- und Unterrichtsräume sowie ausreichend Parkplätze für BesucherInnen enthalten. Cihan Sen betont in seiner Erklärung, dass “die bereits existierende, partnerschaftliche Zusammenarbeit mit anderen Religionsgemeinschaften, Vereinen und mit der Politik weiter ausgebaut” wird:

Markantes Element im Plan: die Kuppel. Erkennbar auch: der Verzicht auf hohe Minarette.

“Mit den neuen Räumlichkeiten ergeben sich für uns als Gemeinde weitaus mehr Möglichkeiten und wir können unsere Tourismusstadt Bad Kreuznach mit dieser modernen Moschee für Gäste bereichern. Die werden sich viel wohler fühlen, als in der Mühlenstraße. Und das Parkplatzproblem wird Geschichte sein. Zudem können Muslimas und Muslime die Ausübung ihrer Religion in einem angemessenen Gebäude nachgehen“, so Sen weiter. Die nächste Neubau-Moschee stehe in Ingelheim und wurde Mitte der 2000er gebaut. Mit dem Bauantrag nutzt die DITIB-Gemeinde einen vor rund vier Jahren nach dem Grunderwerb erteilten positiven Bauvorbescheid. Dieser war 2018 bis zum April 2020 verlängert worden. Bei Bauvorhaben der geplanten Größenordnung, insbesondere wenn diese sehr individuell ausgestaltet werden, sind über Jahre sich entwickelnde Planungsüberlegungen und -arbeiten üblich.

Auf diesem jetzigen Wiesengrundstück unterhalb vom Gartencenter Rehner …

In der Planungsausschußsitzung am 11. Februar hatten Oberbürgermeisterin Dr. Kaster-Meurer, Stadtbauamtsleiter Klaus Christ und Bauaufsichtsschef Benedikt Blanz in öffentlicher Sitzung dargelegt, dass die von der Verwaltung vorgeschlagene und vom Gremium beschlossene Veränderungssperre für das Gewerbegebiet Grenzgraben erst nach der amtlichen Bekanntmachung des für den 27.2. vorgesehenen Stadtratsbeschlusses wirksam wird. Mit dieser Sperre sollen in dem gesamten Gebiet, in dem bereits eine Großraumdiskothek steht, nur noch gewerbliche Nutzungen möglich sein. Die im noch immer gültigen Bebauungsplan ausdrücklich erlaubte Nutzung für religiöse Zwecke würde damit wegfallen. Durch den nunmehr eingereichten Bauantrag kann die Nutzung des Grundstückes für ein Moscheegebäude bauplanungs- und nachbarschaftsrechtlich nicht mehr angefochten werden. Auch wenn die Veränderungssperre rechtswirksam wird.

.. und oberhalb von C+C soll der Moschee-Neubau errichtet werden.

Die DITIB-Gemeinde kündigt eine breite Information zu ihrem Bauvorhaben an. Cihan Sen versichert in der Presseerklärung: “ich verstehe, dass es viele Fragen dazu gibt. Diese werde wir auch alle beantworten. Ich bitte aber um Verständnis, dass wir heute zunächst nur die Basisinformation geben können. Am Wochenende werden wir den konkreten Zeitplan des Informationsprozesses zeitgleich an alle Medien bekanntgeben,” so Sen abschließend.

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