Von unserem Redakteur
Claus Jotzo
Eines der positiven Elemente bei Sitzungen des Planungsausschusses ist das Überraschungsmoment. Immer wieder gibt es – für Aussenstehende unabsehbar – etwas vollkommen Neues. Es war Stadtplaner Bettino Hans Gagliani höchstpersönlich, der in der Sitztung am vergangenen Dienstag das Veränderungs-Füllhorn ausschüttete. Über der B 428. Für die Bundesstrasse wünschen sich einige Kommunalpolitiker schon seit Jahren einen zweiten Kreisel. Und zwar dort, wo der Grenzgraben einmündet (“Rehner-Kreisel”). Diesen Standort lehnt der Landesbetrieb Mobilität (LBM) allerdings rundheraus ab.
Da der nur mit dem Stadtbauamt spricht, sind die Kommunalpolitiker auf den Bericht aus der Viktoriastrasse angewiesen. Und da wurden schon so einige “Argumente” zitiert. Zu große Hangneigung, zu nah am Kreisel Bosenheimer Strasse, zu hohe Geschwindigkeit usw. Wenn ein zweiter Kreisel, so die bisher von der Bauverwaltung reflektierte LBM-Forderung, dann an der Ampel im Bereich Bosenheimer Rheinhessenstrasse. Da aber nur die wenigstens Verkehrsteilnehmer*Innen, die aus der Bosenheimer Strasse kommen, tatsächlich bis nach Bosenheim fahren würden, um zum Grenzgraben zu gelangen, hatte dieser LBM-Vorschlag nie viele Freunde.
Und starke Gegner. Beispielsweise die Bosenheimer Winzer. Die mit einem Kreisel dort einen ersten Schritt Richtung “Südumgehung” quer über den Galgenberg befürchten. Gagliani durfte jetzt von einem neuen Kreiselstandort berichten. Nahezu in der Mitte zwischen den beiden bisher diskutierten Bereichen. Nämlich dort, wo die Bundesstrasse derzeit die Kurve kriegt. Hoch oberhalb von jetzigen Weinbergs- und Landwirtschaftsflächen. Die aber zukünftig Gewerbegebiet werden sollen. Und die, so der Stadtplaner, mit dem neuen Kreiselstandort optimal angebunden würden.
