Aufgespiesst: CDU gewinnt Posten in Winzenheim und Bad Münster

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Glaubt man der Stadtseite bad-kreuznach.de hat sich in den Monaten nach der Kommunalwahl in vier der fünf Stadtbezirke ein politisches Erdbeben ereignet. Vollkommen unbemerkt von der Öffentlichkeit. Laut Stadtseite hat die CDU in den beiden größten Stadtteilen Bad Münster und Winzenheim die Kontrolle übernommen. Durch Überläufer aus der SPD. Schwarz auf weiß dokumentiert im “Bürgerinfosystem”. Im nördlichen Stadtteil ist es Mike Butzbach, der der “Christlich Demokratischen Union” zugeordnet wird. Im westlichen Annette Hartwig. Beide in früheren Zeiten veritable Sozialdemokraten. In Bosenheim und in Planig dagegen hat die CDU in der Lesart der Stadtseite je einen stellvertretenden Ortsvorsteher eingebüßt.

Der stellvertretende Appelbach-Vorsteher Marc Krög, im Mai 2019 noch für die CDU gewählt, wird dort heute als parteilos aufgeführt. Und der Bosenheimer Christdemokrat Jens Franzmann ist der Liste Faires Bad Kreuznach zugeordnet. Alle diese Angaben auf der Stadtseite sind natürlich schlicht falsch. Eine stat(d)tliche Desinformation sozusagen. Wer dahinter jetzt aber eine politische Sabotage oder hirnloses Dummtun vermutet, liegt mit Sicherheit nicht richtig. Weder hat da eine/r in der bezahlten Arbeitszeit einfach nur dünn drüber gefuscht. Noch eine gezielte Provokation gestartet. In Wirklichkeit läßt da jemand sein Spezialwissen über die Reformationszeit und danach raushängen.

Denn so wie ab dem 16. Jahrhundert die Religionszugehörigkeit vieler Einwohner*Innen von der des Landesherren abhing, so gibt die Stadtseite die Parteizugehörigkeit der stellvertretenden Ortsvorsteher angepaßt an die des Ortsvorstehers an. Mit Dr. Bettina Mackeprang und Mirko Kohl sind das Christdemokraten, mit dem Bosenheimer Dr. Volker Hertel einer von der Liste Faires Bad Kreuznach. Und der Planiger Dirk Gaul-Roßkopf ist parteilos. Verwunderlich ist höchstens, dass sich bis heute keiner der Betroffenen an der falschen Ettiketierung gestört hat. Oder sollten die etwa auf der Stadtseite gar nicht nachlesen? Auf diese Idee könnte man zwar kommen, wenn man Woche für Woche die Sitzungen der Gremien verfolgt. Aber was würde das denn über uns Wähler*Innen aussagen?