Katelyn (3 Jahre) war die Erste auf der Eisbahn

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Auf diesen Moment hat sich Katelyn lange Zeit gefreut. Gestern gegen 14.30 Uhr war es soweit: die muntere Dreijährige durfte endlich auf die Eisbahn am Kaufland. Am Vormittag um 10.19 Uhr hatte die Stadtpressestelle die gute Nachricht verbreitet: nach mehrwöchigem Streit hat die Bauverwaltung die von Andreas Schnorrenberger beantragte Duldung ausgesprochen. Und dies, wie es in der Pressemitteilung wörtlich steht, “auch ohne dass ein Kontakt mit dem Betreiber zustande kam”. Der konnte jedenfalls gestern Morgen ein mehrseitiges Schriftstück aus dem Briefkasten holen, in dem ihm die Auflagen der Stadt dargelegt werden.

Strahlender Sonnenschein und blauer Himmel machten den gestrigen Nachmittag zu einem perfekten Eisbahntag, zumal die kleine Katelyn zum Schieben Yvonne dabei hatte.

Dazu zählen die Festlegung der Öffnungszeiten montags bis samstags von 11 bis 21 Uhr und sonntags von 11 bis 13 Uhr sowie von 15 bis 19 Uhr. Weiterhin dürfen zeitgleich maximal 60 Personen auf die Bahn. Es darf “lediglich leise Hintergrundmusik” gespielt werden und eine Moderation ist nicht zulässig. Auch Events wie etwa Eishockeyspiele, Eis-Disco oder Eisstockschießen sind verboten. Schließlich dürfen die Besucher keine Musikinstrumente (zum Beispiel Fanfahren oder Trillerpfeifen) benutzen. Woher die Stadtverwaltung wußte, dass letztgenannte bereits in rauen Mengen eingekauft wurden, um in der Stadtratssitzung am 30. Januar zum Einsatz zu kommen, bleibt deren Geheimnis.

Kaum hatte Werner Rohleder seine Hütte geöffnet, standen schon die ersten trockenen Kehlen davor, die natürlich angemessen befeuchtet wurden.

Bereits wenige Minuten, nachdem Andreas Schnorrenberger die gute Nachricht über seine Accounts in den sozialen Medien verbreitet hatte, wogte eine elektronische Zustimmungswelle durchs Netz. Hunderte von Freunden der Eisbahn auf dem Kaufland-Parkplatz brachten ihre Begeisterung über die von vielen nicht mehr erwartete Wende zum Ausdruck. Und ausser Katelyn und ihrer Begleitperson Yvonne kamen gestern spontan ein paar Dutzend Eisläufer*Innen zu den ersten Runden in diesem Jahr. Auch die Stadtratsmitglieder Karl-Heinz Delaveaux und Wilhelm Zimmerlin nahmen sich abends die Zeit, um die geöffnete Eisbahn in Augenschein zu nehmen.

Während Wilhelm Zimmerlin das Eis begutachtete und bei Andreas Schnorrenberger auch technische Daten erfragte …
… machte sein Fraktionskollege Karl-Heinz Delaveaux das, was er besser kann, als viele andere im Stadtrat: mit den Leuten ins Gespräch kommen.

Auch die ersten Anmeldungen von Schulklassen haben Andreas Schnorrenberger erreicht. Und der Post eines Elterpaares mit drei eislaufwilligen Sprösslingen: “DANKE. Die Eisbahn-Öffnung ist unsere Rettung. Je ein Gutschein für eine Woche Eislaufen in den Winterferien (Anmerkung der Redaktion: die sind im Februar) war unser Weihnachtsgeschenk. Und dafür hätten wir sonst nach Mainz fahren müssen. Jeden Tag”. Solche Kommentare und der große Zuspruch, den Andreas Schnorrenberger heute auch persönlich vor Ort erfahren durfte, läßt diesen einen klaren Arbeitsplan für die kommenden Wochen formulieren: “ab jetzt kümmere ich mich nur noch darum, dass die Bahn läuft”.

Hinfallen – und wieder aufstehen. Das waren nach der Öffnung der Eisbahn gestern vom Nachmittag bis zum Abend immer wieder sichtbare Bilder.
Am Nachmittag richteten die Schausteller erst mal fix ihre Buden ein.
Torsten Mönning hat gestern kräftig angepackt. Heute ist seine Grillhütte zu 100% einsatzbereit und bietet allerlei Stärkungen für die Eislauffreunde.