Aufgespiesst: der Bürgermeister stellt sich auf die Seite von Kindern und Jugendlichen

Gestern Abend im Finanzausschuß ging es einmal mehr ums Jugendamt. Von mehreren Rednern kritisiert: Oberbürgermeisterin Dr. Kaster-Meurer. Sie hatte trotz des fünf Jahre lang absehbaren Auslaufens des Kostenerstattungsvertrages mit dem Kreis zum 31.12.19 erst Mitte November die Verhandlungen mit dem Kreis aufgenommen. Und bis heute keine Ergebnisse erzielt. Hätten Kinder und Jugendliche die Sitzung verfolgt, sie wären aus Langweile wohl eingeschlafen. Bis der Bürgermeister den ultimativen Wachmacher rausließ. Unter einem Tagesordnungspunkt, der mit den jüngeren Menschen vordergründig noch weniger zu tun hat, als die Jugendamts-Finanzen: dem Abwasser. Wer selbst Kinder hat weiß: Zähnebürsten ist in den allermeisten Fällen nicht deren Lieblingsaufgabe.

Mikroplastik in der Zahncreme

Im Milchzahnalter eh nicht. Und später wird auch nur widerwillig zu Zahncreme und -bürste gegriffen. Wolfgang Heinrich lieferte den Sprösslingen gestern Abend einen guten Grund für deren Verweigerungshaltung: Mikroplastik. Das ist, so der Bürgermeister, in Zahncremes enthalten. Als umweltschädlich ist es längst überführt. Und daher wird die Stadt nicht umhin kommen das Klärwerk um eine entsprechende Reinigungsstufe aufzustocken. Für Millionen von Euro. Unsere lieben Kleinen hätten jetzt also gleich zwei unwiderlegbare Argumente, um das Zähneputzen abzulehnen: Umweltschutz und Abwasser-Kostenersparnis. Da werden viele Eltern froh sein, dass der Finanzausschuß zwar öffentlich tagt. Aber Kinder nie hingehen.