“Die Verantwortlichen der Stadt sollten sich in Grund und Boden schämen”

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Ein paar Tage vor der Kommunalwahl im Mai, bei der sie als Spitzenkandidatin der SPD antrat, ließ sich die Oberbürgermeisterin werbewirksam mit Kindern fotografieren. „Das ist die Tante Heike, der ganz Bad Kreuznach gehört“, ist einer der Sätze, die die Pressestelle der Stadtverwaltung garniert mit einem Foto von Dr. Kaster-Meurer und einigen Kindern nach dem Termin veröffentlichte. Einen zweiten kinderbezogenen Wahlkampftermin legte die Oberbürgermeisterin am 30. April hin. Der Eiermarkt wurde zum “Platz der Kinderrechte”. Zu denen zählt eines nicht. Wählen dürfen. Das Recht haben nur Erwachsene.

Tochter traute sich trotz Behinderung auf Schlittschuhe

Und für die hat Dr. Kaster-Meurer auch die Bilder und Texte anfertigen lassen. Wie die Oberbürgermeisterin tatsächlich über Kinder denkt, macht sie derzeit mit dem Festhalten am Verbot der Eisbahn deutlich. Die wurde im vergangenen Winter auch von Erwachsenen benutzt. Aber hauptsächlich doch von Kindern. Eines von ihnen: die Tochter von Martina S. Die Mutter aus Bretzenheim hat im Rahmen der Online-Petition einen Text veröffentlicht, der uns sehr berührt hat: “… weil ich nie geglaubt hätte, dass meine behinderte Tochter sich auf Schlittschuhe traut und auf diesem Gelände war es ideal letztes Jahr und wir freuten uns schon seit Herbst wieder darauf und hatten sogar überlegt unseren Kindern Schlittschuhe zu kaufen.

“Sie haben meinen Kindern Freude genommen”

Was sage ich meinen Kindern, wenn sie immer wieder fragen, wann die Eisbahn aufmacht. Ich glaube ich gehe mal mit ihnen zu den Verantwortlichen der Stadt, mal sehen ob sie die Eier haben es den Kindern zu erklären, was auch immer in dem Moment gerade die Gründe sind. Die Verantwortlichen der Stadt sollten sich in Grund und Boden schämen, sie haben meinen Kindern Freude genommen und das nehme ich persönlich übel”. Solche Einzelschicksale sind Dr. Kaster-Meurer egal. Sie ist im Urlaub. Was die daheim machen, die sich das nicht leisten können oder wollen, ist nicht ihr Problem. Sie zeigt “wo der Hammer hängt”. Basta.

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