Der Bauhof sieht gelb

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Über 50 Jahre lang fuhr der Bauhof Rest- und Biomüll ab. Bis Ende 2018. Da war es nicht nur ein Treppenwitz der Stadtgeschichte, dass die Arbeit für rund ein halbes Dutzend langjährige städtische Bauhofmitarbeiter wegfiel, weil Abfallbeigeordneter Hans-Dirk Nies (SPD) die “Rekommunalisierung” durchsetzte. Für ein privates Abfallunternehmen war der Bauhof zuvor erfolgreich tätig. Der Landkreis macht den Job jetzt selbst. Dem Bauhof blieb nur noch die Entsorgung des Plastikmülls: gelbe Tonnen und Säcke. Den sammelt das Team von der Heidenmauer schon seit 12 Jahren im Auftrag von Veolia. Und in den kommenden drei Jahren vertraglich garantiert auch. Zu deutlich verbesserten Konditionen (diese Seite berichtete am 10.12. unter der Überschrift “Heinrich’s Deal: 50% mehr Honorar für die Stadt”).

Verpackungsmüllmenge steigt

Mit der Einwohnerzahl steigt auch die “gelbe” Müll-Menge. Waren es 2018 noch 1.540,10 Tonnen wurde dieser Wert von Ende November 2019 erreicht. liegen wir schon bei 1.500 Tonnen. Dafür werden rund 9.200 gelbe Tonnen a 240 Liter und fast 300 gelbe Container a 1.100 Liter ein Dutzend Mal im Jahr geleert. Zusätzlich werden die gelben Säcke eingesammelt. Aber dabei nicht gezählt. Daher kann als Anhaltspunkt nur die Zahl der ausgegebenen gelben Säcke dienen. 2016 waren das kreisweit rund 2,2 Millionen. 2017 wurden deren Ausgabestellen gestrichen (bis auf eine bei Veolia im Planiger Gewerbegebiet selbst und auf dem Postweg oder per Auslieferung). 2018 wurden so nur noch 750.000 Stück unter die Leute gebracht.

Ziel: Säcke auf 2% reduzieren

2019 Senkung sogar nur noch 500.000. Für die Stadt wird davon von Sachgebietsleiter Georg Bürger ein Anteil von 150.000 geschätzt. Die Menge des Verpackungsmülls, der im Stadtgebiet noch über gelbe Säcke entsorgt wird, schätzt Bürger auf 10%. Eine Reduzierung dieses Anteils auf 2% wird angestrebt. Wesentlicher Grund für den Einsatz der gelbe Säcke ist Platzmangel für das Aufstellen von Tonnen, vor allem in der Innenstadt. Zwingende Gründe gegen den Einsatz der gelbe Säcke aus Sicht des Bauhofes sind unergonomische Arbeitsabläufe. Und die Vermüllung, die sich ergibt, wenn Säcke reißen oder aufgerissen werden. Die dann in weiteren kostenträchtigen Arbeitsschritten aufgesammelt und abgefahren werden müssen.

Lesen Sie zum Thema auch auf dieser Seite:

10.12.19 – “Heinrich’s Deal: 50% mehr Honorar für die Stadt ”
07.11.19 – “Bauhof setzt bei Veolia 50% mehr Honorar durch”