Stadt erlaubt Eisbahn nicht

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Benedikt Blanz wußte das schon vor mehr als zwei Wochen. Am Ende der Sitzung des Planungsausschußes (4.12.) unter dem Punkt Mitteilungen. Da stellte der Leiter der Bauaufsicht fest: “die Eisbahn wird in diesem Jahr nicht in Betrieb gehen”. Und die Oberbürgermeisterin fügte sichtlich begeistert an: “manchmal muß man einfach lernen wo der Hammer hängt”. Dr. Kaster-Meurer weiß das natürlich. Und genoß ihre Machtdemonstration. Getarnt wird der Verhinderungsfeldzug gegen den der Oberbürgermeisterin unangenehmen weil projektmäßig erfolgreichen Andreas Schnorrenberger als Lärmschutzaktion für Anwohner*Innen.

“Zu laut und daher nicht zulässig”

Für Ruhe sorgt die Stadt weder in der Innenstadt, wo die historische Neustadt, das Pariser Viertel und seit dessen Neugestaltung der Kornmarkt Schwerpunktbereiche von entsprechenden Beschwerden sind. Vielleicht weil die Menschen dort nachts ihre Ruhe haben wollen. Was die OBin als Halli-Galli-Typ nicht versteht. Jedenfalls werden diese Beschwerden von der Verwaltung ignoriert. Tagsüber im Gewerbegebiet ist das Schlagwort “Lärmschutz” den selben Verantwortlichen nicht zu billig, um eine der wenigen Winter-Attraktionen im Stadtgebiet zu verhindern. Wie die Stadt gestern Nachmittag in einer Presseerklärung mitteilte, war “die Veranstaltung, wie sie in der vergangenen Saison durchgeführt wurde, zu laut und daher nicht zulässig”.

“Alle Behörden prüfen”

Die Stadtverwaltung und die von ihr eingeschaltete Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord “bewerten die vorgelegte lärmschutztechnische Stellungnahme kritisch”. Letztere hat als Basis die Sportanlagenlärmschutzverordnung. Demnach sind Sportanlagen so zu errichten und zu betreiben, dass die Emissionsrichtwerte eingehalten werden. “Alle beteiligten Behörden prüfen nun, was verträglich ist. Dabei werden auch die Betriebszeiten und der Betriebsumfang eine Rolle spielen”. Andreas Schnorrenberger hat es gestern Abend abgelehnt dazu Stellung zu nehmen. An seiner Stelle sprechen die Einwohner*Innen. Dutzende. Wir haben diese Stimmen in einem gesonderten Beitrag der heutigen Ausgabe auszugsweise zusammengestellt (Eisbahn: “die OB hat nichts drauf ausser Zahnbelag … lächerlich”).