Trotz elf Kampfabstimmungen: kein Chaos auf dem Jahrmarkt

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Auch wenn Jahrmarktsbürgermeister Markus Schlosser den Verwaltungsvorschlag immer wieder lobte. Und Stadtrechtsdirektorin Heiderose Häußerman die Veränderungsfreundlichkeit im Ausschuß für Messen und Märkte einzubremsen versuchte. In der zweistündigen Sitzung gestern Abend ging es kräftig zur Sache. In einer Vielzahl von Punkten wurde der Plan von Marktmeister Mathias Weyand in insgesamt elf Kampfabstimmungen verändert. Weil Weyand das nicht persönlich nahm und immer wieder sachbezogenen argumentierte, konnte er am Ende mehrere Entscheidungen auf der Verwaltungslinie halten. Aber in einer Reihe von Einzelentscheidungen setzte die Ausschußmehrheit neue Akzente durch.

Markus Schlosser (vorne links) und Marktmeister Mathias Weyand (vorne Mitte) stimmten gestern Abend mit den Mitgliedern des Ausschusses für Messen und Märkte die Zulassungen für den Jahrmarkt 2020 ab.

In der Mehrzahl dieser Fälle wurde die von Günter Meurer, Andreas Henschel und Björn Wilde repräsentierte SPD-Fraktion, die in der vergangenen Wahlperiode im Gremium für Messen und Märkte noch tonangebend war, isoliert. Ausgerechnet vor den Augen der neuen SPD-Co-Fraktionsvorsitzenden Dr. Claudia Eider, die sich die Zeit nahm als nicht stimmberechtigtes Stadtratsmitglied an der Sitzung teilzunehmen. Und miterleben mußte, wie altbekannte Argumentationsketten ihrer Genossen bei den anderen Fraktionen nicht mehr verfingen. Die von Karl-Heinz Delaveaux (FWG / BüFEP) und Helmut Kreis (CDU) inspirierte und von Lothar Bastian und Heike Fessner (beide Grüne) kritisch aber wohlwollend begleitete Ausschußmehrheit setzte unter anderem durch, dass nicht “Tom der Tiger” im kommenden August als Kinderachterbahn auf der Pfingstwiese stehen wird, sondern wie schon in diesem Jahr Büglers “Gold Rusher”.

Breite Mehrheit für Metz an Stelle von Hausmann

Mit klarer Mehrheit (elf Ja- und nur eine Neinstimme) verhindert wurde Frank Spangenbergers “Chaos”. Der Schausteller darf statt dessen seinen “Break Dancer” aufbauen. Bei einer Enthaltung und gegen vier Stimmen wurde der “Jumper” vom Jahrmarkt verbannt und durch den “Vodoo Jumper” ersetzt. Die vom Marktmeister favorisierte “Petersburger Schlittenfahrt” wurde mit sieben gegen fünf Stimmen durch den Baier “Musik Express” ersetzt. Diskussionen auslösen wird ein Wechsel im gastronomischen Angebot, den Jens Wichmann (FDP / Faire Liste) vorgeschlagen hatte: Metz für Hausmann. Der fand eine breite Mehrheit (9 Jastimmen), der sich allein Günter Meurer mit einer Neinstimme und seine zwei Parteifreunde mit Enthaltungen nicht anschliessen mochten (ausführlicher Bericht folgt).