Meinung: Dr. Kaster-Meurer neben der Spur

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Heute um 17.30 Uhr tagt der Rat der Stadt Bad Kreuznach. Unter dem Vorsitz von Dr. Heike Kaster-Meurer. Es mag ihr heute keiner sagen. Aber eine Reaktion wird es geben. Auf den Gastrednerauftritt der Bad Kreuznacher Oberbürgermeisterin auf Bretzenheimer Gemarkung am vergangenen Samstag. Anläßlich der “Meile für Demokratie” ergriff sie das Wort. Der Kollege Wolfgang Bartels hat ihren Beitrag in der Allgemeinen Zeitung vom 25.11.19 wie folgt festgehalten: “Ich bin sehr froh, dass so viele Menschen hier sind. Das braucht Bad Kreuznach immer wieder.” Es gehe um das Miteinander in der Stadt. Sie beklagte, dass die öffentliche Beschämung Teil der Alltagskultur geworden sei.

Selbstmitleidig rumgejammert

Sie berichtete von jüngsten Sitzungen, bei denen ihre Kritiker überhaupt nicht an Argumenten, sondern nur an Diffamierung unter der Gürtellinie interessiert gewesen seien”. Ganz egal, ob Dr. Kaster-Meurer da Sitzungen des von ihr geführten SPD-Parteirates, Gespräche mit der Landesregierung, innerhalb der von ihrem Ehemann geführten SPD oder in den städtischen Gremien meinte: wenige Meter entfernt von einem Mahnmal an die Schrecken von Krieg und Unfreiheit, mitten in einer Veranstaltung für Demokratie, sich den persönlichen Befindlichkeiten hinzugeben und selbstmitleidig rumzujammern, das paßt einfach nicht. Die von Nazi-Deutschland in den Krieg befohlen Soldaten hatten keine Wahl.

Strafanzeigen der OBin

Die wegen ihrer Religion oder politischen Überzeugung Verfolgten und Vertrieben haben keine Wahl. Deren Leid und Schicksal zu relativieren, weil wo auch immer nicht alle machen, was Heike unter der Gürtellinie möchte, ist inakzeptabel. Denn die Oberbürgermeisterin hat eine Wahl. Sie könnte weniger Lügen. Und weniger Rechtsverstösse begehen. Das würde sehr schnell zu einer Entspannung des kommunalpolitischen Klimas führen. Sie mag es längst verdrängen und sich ihre eigene Welt zusammenträumen, so wie sie ihr paßt. Aber die Realität ist: für die Entwicklung der “Alltagskultur” hat sie selbst den Grundstein gelegt. In dem sie als erstes Stadtoberhaupt nach dem zweiten Weltkrieg mehrere Mitglieder des Rates der Stadt mit Strafanzeigen überzogen hat.