21 Bad Kreuznacher*Innen handeln am Kauzenberg statt nur zu labern

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Ulrike lebt schon 23 Jahre in Bad Kreuznach. Gestern Nachmittag hat sich das Ruhrpott-Mädchen zum ersten Mal an der Initiative “Handeln statt labern – Bad Kreuznacher für Umweltschutz” beteiligt. Mit 20 anderen engagierten Bürger*Innen hat sie den Kauzenberg zwischen Kaltem Loch und Deula vom Müll befreit, den andere Zeitgenossen einfach so in die Landschaft geschmissen haben. Auch Sandra Rumeney war zum ersten Mal dabei. Ihr hat besonders gut gefallen, dass es keine Vereinsmeierei gibt. Keine Verpflichtungen, keine Erwartungen, kein Zwang. Einfach nur die Möglichkeit aktiv zu werden in einer Gruppe. Das hat auch Wolfgang positiv angesprochen. Weshalb auch der Lehrer zwei Stunden am Sonntagnachmittag geopfert hat, um mal einen anderen Weg für den Umweltschutz zu gehen.

Gut gelaunt nach erfolgreicher Müllsammlung: die Freiwilligen der Initiative “Handel statt labern” gestern Nachmittag vor dem Eingang zum Rittersaal der Kauzenburg.

Beruflich hat er mit einigen Kolleg*Innen schon mehrfach Umwelterziehung zum Bestandteil von Gesellschaftslehre gemacht. Und dabei festgestellt, wie groß der Einfluß des Elternhauses ist. Wäre Wolfgang der Lehrer von Pierre und Leland, würde er ein Musterbeispiel für seine Analyse kennen. Denn deren Papa Claudio Ragnar Heck gehört zu den Initiatoren der Bewegung. Die Jungs waren (nicht zum ersten Mal) nicht familienverpflichtet sondern freiwillig dabei, “weil zu viel Plastik und Müll rumliegt”. Belohnt wurde die bunt zusammengewürfelte Gruppe vom Wetter: trocken, Sonne und 9 Grad auch oben auf dem Berg. Da machte der Einsatz vom Handschuhen und Müllgreifern natürlich mehr Spaß, als bei dem befürchteten Nieselregen. Wie angekündigt gabs dann aber auch noch eine ganz praktische Belohnung, eigentlich schon Stärkung, nach der Rückkehr.

Vor dem Start: die kleine Charlotte (vorne rechts) war mit ihren Eltern wieder mit dabei.
Um 14 Uhr schnappte sich jeder die individuell gewünschte Ausstattung: Handschuhe, Sammeltüten und Greifer wurden einsatzklar gemacht.
Dieter Kaul bildete die Nachhut auf dem Weg zu Teetempelchen und Deula.

Jenny Gecks dreht den Spieß um und richtet die Kamera auf Jessica Mate.
Wolfgang im Interview mit Jessica Mate.
Auch in den Weinbergen unterhalb der Burg lag einiges an Müll.
Pierre (rechts) und Leland waren aus Überzeugung mit Energie dabei.

Die neuen Herren der Kauzenburg, Massimo und Mike Schneider, stellten nicht nur den Eingangsbereich des Rittersaales und die Toilettenanlage zur Verfügung, sondern servierten den fleissigen Helfer*Innen eine warme Mahlzeit: vegetarische Kürbiscremesuppe. Und leckere Gulaschsuppe. Dazu wahlweise alkoholfreien Punsch und Trinkschokolade. Über die hat sich die kleine Charlotte besonders gefreut. Sie war mit Mama und Papa wieder einmal dabei und trug mit ihrer unbekümmert-fröhlichen Art zur Motivation der erwachsenen Müllsammler*Innen bei. Jessica Mate, die zum Orga-Team der Initiative zählt, filmte gestern, was so passierte. Und nahm mit einer Reihe von Teilnehmer*Innen Video-Interviews auf, mit denen die Gruppe Werbung für die nächsten Sammeleinsätze machen wird.