Vandalismus im Verwaltungsgebäude

Wer gestern Abend die Herrentoilette im Erdgeschoß Verwaltungsgebäude Brückes 2-8 (ehemals Telekom) aufsuchte, dem bot sich ein Bild der Zerstörung. Die abgeschlossene Tür von außen gewaltsam eingetreten. Türblatt und Rahmen beschädigt.

Einige hundert Euro Kosten. Im Sitzungssaal dann die Ankündigung der Oberbürgermeisterin: wegen in den WCs vorsätzlich herbeigeführter Schäden würden diese künftig abgeschlossen. Wer während einer Gremiensitzung ein Bedürfnis hat, so Dr. Kaster-Meurer, müsse sich künftig in eine Liste eintragen und erhält erst dann einen Schlüssel.

Meinung: nicht mal das können die

So inkompetent reagiert auch nur eine öffentliche Verwaltung: statt die Täterin oder den Täter zu stellen, werden alle reglementiert. Natürlich nicht wirklich alle. Denn die Verwaltungsleute haben ja Alternativen. Es ist ihr Gebäude, sie kennen sich aus. Auch die Toiletten in den anderen Stockwerken. Also trifft es wieder einmal nur die ehrenamtlichen Kommunalpolitiker und die Einwohner*Innen, die als Zuhörer*Innen zu Sitzungen kommen. Und die Reinigungskräfte. Weil sich natürlich nicht jeder von Dr. Kaster-Meurer sagen läßt, wann er allein oder mit wem und wann aufs Klo darf, wird es Wildpinkler geben. Dann riechts im Rechtsamt halt mal streng. Auf die Idee, Eintreter*Innen verschlossener Türen an dieser Straftat durch Einrichtung einer Schlüsselausgabe mit Liste zu hindern, muß man erst mal kommen. Extra Drei und die Heute Show werden sich die Klinke in die Hand geben. Und die Datenschutzbeauftragen. Denn Gäste öffentlicher Sitzungen zur Angabe persönlicher Daten zu zwingen, ist schon aufgrund der nicht gegebenen Verhältnismäßigkeit erkennbar rechtswidrig.

Strigidus Minor