Denk-Mal e.V. beklagt Abriß der Methodistenkirche in der Viktoriastrasse

Mit einem “Nachruf auf ein Gotteshaus” reagiert Wilfried Maus auf den Abriß der Methodistenkirche und des Gemeindehauses in der Viktoriastrasse 18. “Damit ist wieder ein denkmalgeschützter Zeitzeuge unwiderruflich aus dem Stadtbild verschwunden”, beklagt der Vorsitzende von Denk-Mal e.V. Es sei nicht das erste Kulturdenkmal, das Neubauten weichen musste, stellt Maus fest.

Am 5. November wurde die Kirche auf Nachfrage des Denkmalvereins aus dem „Verzeichnis der Kulturdenkmäler Kreis Bad Kreuznach“ gelöscht”.

Und erinnert an das Gebäude: “die Methodistenkirche – ein zweigeschossiger Putzbau, erbaut 1909, im Auftrag des Philadelphia-Vereins, barockähnlicher Giebel, großer Versammlungssaal im Obergeschoß mit spitzbogigen Fenstern”. Maus hat die Hintergründe recherchiert:

Wilfried Maus: plattmachen heißt auslöschen.

“Nachdem die Methodistengemeinde die Kirche an einen privaten Eigentümerverkauft hatte, verfiel das Gebäude zunehmend – jahrelang wurde nichts zum Erhalt der Kirche unternommen. Und eben mit der Begründung: baufällig und statisch äußerst schlechter Zustand wurde jetzt der Abrissantrag gestellt und genehmigt – von allen Verantwortlichen: Untere Denkmalschutzbehörde der Kreisverwaltung und der Denkmalfachbehörde Mainz”.

Wilfried Maus hat darin ein “bekanntes Muster” erkannt: “man lässt ein denkmalgeschütztes Gebäude jahrzehntelang verkommen; ist die Baufälligkeit dann augenscheinlich und nachweisbar, hat man gute Gründe sich für den Abriss zu entscheiden, gewissermaßen man kann ja gar nicht anders”.

Bildnachweis: Postkarte (oben) und Bild Abriß – Steffen Kaul; Fotos aktueller Zustand – Gabriele Stroh

Betroffen stellt Maus fest: “auf diese Weise sind in Bad Kreuznach schon viele Baudenkmäler platt gemacht worden. Und wenn nicht ein Umdenken bei den Hauseigentümern und der zuständigen Kreisverwaltung einsetzt, wird dies nicht der letzte Nachruf bleiben. Investitionen in den Erhalt von denkmalgeschützten Gebäuden sind identitätsstiftende Investitionen für die nachfolgenden Generationen – und wir sind es ihnen schuldig”.