Rückschlag für Bad Münster: Mehrgenerationenspielplatz erst 2022/23

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Wer glaubte, die überproportionale Vertretung von Ratsmitgliedern aus dem Stadtteil Bad Münster würde einen Beitrag dazu leisten, die dortigen Projekte zu beschleunigen, hat sich getäuscht. Eher ist das Gegenteil der Fall. Beispiel Mehrgenerationenplatz. Für den machte sich die CDU schon in 2018 stark. Zunächst im Ortsbeirat. Im Februar 2019 dann bei den Etatberatungen. Erfolgreich. Sogar vom “vorgezogenen Maßnahmebeginn” war die Rede. Noch vor wenigen Wochen fragte Ortsvorsteherin Dr. Bettina Mackeprang in öffentlicher Sitzung nach. Also nach der beschleunigten Durchführung.

Eine Ansammlung von Nullen prägt die entscheidende Zeile 23 in den Jahren 2018, 2019 und 2020. In 2021 sind dann 20.000 Euro für Planungskosten eingestellt. Und erst 2022 und 2023 Geld für konkrete Baumaßnahmen.

Die Oberbürgermeisterin blieb ausweichend und schob die Verantwortung der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) zu, die den entsprechenden Antrag bisher nicht genehmigt habe. Dabei standen zu diesem Zeitpunkt die Haushaltsansätze des von Dr. Kaster-Meurer als Dezernentin geführten Stadtbauamtes im Entwurf schon fest. Und diese sprechen eine klare Sprache: nicht nur nicht nächstes Jahr, erst im übernächsten Jahr, also 2021 soll geplant werden. Und die Baukosten “für die Herstellung eines Mehrgenerationenspielplatzes auf dem Minigolfgelände (insbesondere Wegebeziehung und Spielgeräte) sind erst für 2022 und 2023 vorgesehen.

Der Minigolfplatz, der keiner mehr ist, wird noch mehrere Jahre brach liegen.

Der Mehrgenerationenspielplatz ist beileibe kein Einzelfall. Auch bei der Fähre ins Huttental geht es nicht recht weiter. Die Ersatzbeschaffung steht seit 2017 auf der Agenda. Aber weder 2018 noch 2019 wurde ein Boot gekauft. Das soll jetzt 2020 erfolgen. Dabei kostet es die Stadt so gut wie nichts. Weil die Kuna-Stiftung 35.000 Euro zahlt und das Land zum Restbetrag 90% dazu gibt, verbleiben weniger als 2.000 Euro, die aus dem Stadtsäckel zu zahlen sind. Es liegt also nicht an der Höhe der Beträge. Ein im Stadtteil wohnender Christdemokrat sieht eine ganz andere Ursache: “wir haben hier schwarz gewählt. Das passt der roten Heike nicht”.

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