Die Reaktion aus dem Kreishaus kommt mit einem Augenzwinkern. Vor neun Tagen hatte diese Seite berichtet, dass Andreas Pilarski von der grünen Kreistagsfraktion Bettina Dickes erblickt hat. In Berlin. Bei der Arbeit. Auf einem Plakat. Pilarski hoffte pflichtbewusst sofort auf eine Einnahmequelle für den Landkreis: die Landrätin als zur Freude des Kämmerers gut bezahltes Kreis-Modell. Diese Träume sind mit der gestrigen Mitteilung aus dem Kreishaus zerplatzt. Die klamme Kreiskasse wird durch die Werbeoffensive der Landrätin für Apothekernachwuchs nicht entlastet. „Diese Aktion habe ich zum Nulltarif unterstützt, weil ich weiß, wie wichtig die Gewinnung von Fachkräften ist“, erklärt Landrätin Bettina Dickes.
Präsent in Berlin und Mainz
Dass das Plakat gerade in Berlin zu sehen ist, überrascht sie dabei nicht: „Selbstverständlich muss das Plakat der Landrätin des Landkreises Bad Kreuznach in Berlin angebracht werden, wie sonst soll dort dem Fachkräftemangel in Apotheken erfolgreich entgegnet werden?“, schmunzelt sie. „Aber im Ernst: Ich war auch überrascht, dass dieses Plakat in der Bundes- und auch in der Landeshauptstadt zu finden ist, nicht aber in unserer Region“. Nichts desto trotz unterstütze sie derartige Aktionen gerne. „Wir brauchen Fachkräfte – nicht nur in Berlin oder in Mainz, sondern natürlich auch im Landkreis Bad Kreuznach“. Hierzu sei die Wirtschaftsförderung dabei, eine Fachkräftestrategie zu entwickeln, um Menschen zum Wohnen und zum Arbeiten in unsere Region zu ziehen.
Mit Selbstbewusstsein gegen den Fachkräftemangel
„Denn egal ob Berlin, Mainz oder welche Region auch immer, schöner als in unserem Landkreis – und dies sage ich aus tiefster Überzeugung – ist es doch eigentlich nirgends. Wir müssen nur lernen, dies auch so selbstbewusst darzustellen, denn dann klappt’s auch mit den Fachkräften – selbst ohne solche Werbeplakate“. Und die Kreiskasse? Wenn auch nicht aus der Plakataktion profitiert sie zumindest von den Teilnahmen der Landrätin an Aufsichtsratssitzungen oder Gesellschafterversammlungen im Rahmen des Amtes. Denn diese Gelder reicht die Landrätin 1:1 weiter.
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