Meinung: Zweifel an den Motiven Dr. Kaster-Meurers

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Evolutions- und Gehirnforscher haben das vor einigen Jahren entdeckt: nicht wie jahrzehntelang vermutet eiweißreiche Nahrung, sondern Kommunikation hat aus Menschenaffen irgendwann Affenmenschen werden lassen. Ehe- und Familienberatungsstellen dient sie als ein Allheilmittel gegen Konflikte und Trennungen. Wenn also ab November in Bad Kreuznach zusätzlich in einem kriminalpräventiven Rat miteinander geredet wird, ist das eine tolle Sache. Die Geburtsfehler ihres Projektes hat Dr. Kaster-Meurer gestern Abend allerdings nicht beseitigt. Sie schlägt allen Ernstes die Bildung eines Gremiums vor, in dem Kommunikation im Mittelpunkt stehen soll. Aber sie selbst verweigert Gespräche.

Zielkonflikte vorprogrammiert

So hat die Obin den Ordnungsdezernenten mit keiner Silbe vorab über ihr Projekt informiert, geschweige denn dessen Meinung eingeholt. Markus Schlosser hat aus der amtlichen Presseerklärung vom Vorstoß der Stadtchefin erfahren. Schon diese interne Vorgeschichte läßt Zweifel aufkommen an den Motiven der Oberbürgermeisterin. Und trotzdem hat ihr Vorschlag hinter den Kulissen viel Freude ausgelöst. Wenn am 12. November die Gründungsversammlung stattfindet werden viele kommen, die sich endlich Gehör verschaffen möchten. Sollte es dann wirklich Arbeitskreise und mehrfach jährlich Beiratstreffen geben, sind Zielkonflikte vorprogrammiert. Etwa wenn Grundschulleiterinnen im eigenen Arbeitskreis ihre sehr individuelle Sicht von “sicheren Schulwegen” entwickeln.

OBin hat freie Kapazitäten

Und diese dann auf die Lebenswirklichkeit der Anwohner von Schulgebäuden stößt. Oder wenn die in nichtöffentlichen Verkehrsschauen entwickelten Sichtweisen auf die ganz anderen Betrachtungsperspektiven der Verkehrsteilnehmer*Innen prallen. Unbedingt möchte die Oberbürgermeisterin auch die Vorsitzende des von ihr gegründeten neuen Beirats werden. Als hätte sie sonst nicht genug zu tun. Wenn da also bei ihr noch freie Kapazitäten schlummern: machen wir was draus! Und hoffen, dass es dem hiesigen Beirat nicht so geht, wie etwa einem Drittel der anderen landesweit: die haben nach viel Pipapo bei der Gründung ihre Arbeit zwischenzeitlich wieder eingestellt.

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14.10.19 – “Morgen Infoveranstaltung zur Gründung eines Kriminalpräventiven Rates der Stadt”
17.09.19 – “Markus Schlosser ist begeistert: “eine ganz tolle Idee der OBin”