Gestern Sturm auf die Burg

Von unseren Mitarbeitern
Gabriele Stroh, Christoph
Endemann und Claus Jotzo

Der Tag des offenen Rittersaales hat gestern einen Jahre nicht mehr erlebten Sturm auf die Kauzenburg ausgelöst. Zwischen 11 Uhr und 18 Uhr nutzten mehrere hundert Gäste die Gelegenheit den Rittersaal und die anderen Räumlichkeiten in der Burganlage über der historischen Neustadt in Augenschein zu nehmen. Allein am Fachvortrag des GuT-Geschäftsführers Dr. Michael Vesper zur Geschichte des Kauzenberges am Nachmittag nahmen über 80 Personen teil (siehe gesonderten Bericht auf dieser Seite).

Viel Applaus eines aufmerksamen wissbegierigen Publikums gab es für den 40 minütigen, faktenreichen und anschaulich bebilderten Vortrag des GuT-Geschäftsführers Dr. Michael Vesper zur Geschichte der Kauzenburg.

Der auf Initiative von Wolfgang Heinrich von den neuen Burgherren Massimo und Mike Schneider ermöglichte Sonderöffnungstag wurde vom Bürgermeister persönlich eingeleitet. Den pünktlich um 11 Uhr eingetroffenen ersten zwei Dutzend Gästen, darunter auch Stadtratsmitglieder wie Alfons Sassenroth (CDU), präsentierte Heinrich eine Kurzversion der Stadt- und Burggeschichte. Er stellte heraus, dass die Rittermahle, mit denen die Kauzenburg aufgrund einer in den siebziger, achziger und neunziger Jahren in Bahnhöfen bundesweit plakatierten Werbeaktion einen hohen überregionalen Bekanntheitsgrad erreichte, nicht die ersten in der Neuzeit auf dem Kauzenberg waren.

Schon vor mehr als 100 Jahren habe der frühere Burgbesitzer Heinrich Puricelli den Rittersaal ausgebaut und dann dort derartige Veranstaltungen durchgeführt und damit eine Art Tourismus bewirkt. Nach der Eröffnung stand Heinrich den Gästen bis zum frühen Nachmittag für eine Aussprache über Fremdenverkehr in Bad Kreuznach zur Verfügung. Das nutzte u.a. Andreas Schnorrenberger, um die Möglichkeiten und Bedeutung der Burganlage als Veranstaltungsörtlichkeit an den Tourismusbürgermeister heranzutragen.

Auf Wunsch von Heidi Sturm (Allgemeine Zeitung) zeigte sich Wolfgang Heinrich zu einem Späßchen aufgelegt mit seinem eisernen Kollegen.

Damit rannte er bei Heinrich offene Türen ein. Der Bürgermeister schätzt die Möglichkeiten, von der Kauzenburg Impulse für die Stadt und die Region zu setzen als “sehr gut” ein. Im Sommer hatte Heinrich bei mehreren Besuchen die neuen Burgherren auf die Bedeutung einer “gastronomischen Grundversorgung” hingewiesen. Und die haben Massimo und Mike Schneider nunmehr sichergestellt. Ab sofort wird es in der kälteren Jahreszeit im Rondell des Burgfrieds, auf der Burgterrasse und im ehemaligen Restaurant von Mittwoch bis Sonntag an fünf Tagen in der Woche ein “Bistro mit Weinlounge” geben.

Antonio Valentino freut sich mit Veranstaltungsleiter Abdul Pala, Massimo und Mike Schneider von Mikes Catering (v.l.n.r.) über den gelungenen Tag des offenen Rittersaals.

Mit Getränken und kleinen kulinarischen Köstlichkeiten nachmittags und abends. Von deren Qualität überzeugte sich gestern auch der Herausgeber dieser Seite, Antonio Valentino, zu seiner vollsten Zufriedenheit. Den gastronomischen Berufskollegen auf der Burg gratulierte Valentino zu deren neuen Konzept und wünschte alles Gute.

Warum Tag für Tag Einheimische wie Gäste – magisch angezogen – auf den Kauzenberg wandern oder fahren, wurde auch gestern wieder deutlich: es ist der im Naheland einmalige Panoramablick über das Stadtgebiet bis zum Rheingrafenstein, weit nach Rheinhessen und bis zum Taunus. Den gibt es natürlich auch weiterhin. Aber jetzt erstmals eben mit der Option ab dem Nachmittag eine Kleinigkeit essen und trinken zu können. Und mit WC-Benutzung (weitere Berichte folgen).

Daniel Göller (Hargesheim) präsentierte im Rittersaal Kostproben der Edelbrände & Liköre der Familie Halter – und damit ein Schlückchen innere Wärme, die wegen der weit geöffneten Rittersaaltüren und dem damit erzeugten Durchzug kalter Herbstluft von vielen Gästen gern gekostet wurden.