Kommentar zur Sitzung des Karl Geib Kuratoriums

Von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Nicht angesprochen wurde in der Sitzung des Kuratoriums der Grund für die Umzüge. Dieser besteht in einer Erweiterung
des Museums für Puppentheaterkultur. Aus dem INSTALL wird eine Dauerausstellungfläche für das Lebenswerk des Marionettenspielers Prof. Albrecht Roser (t) werden. Der Mann hat einen bedeutenden Geburtstag. Das stimmt. Und aus Sicht des PuK mag es werthaltig erscheinen, diese zusätzliche Dauerausstellungsfläche zu gewinnen. Aber mit Verlaub gesagt. Weder das Puk noch der Herr Professor haben einen konkreten Bezug zu Bad Kreuznach. Die Römerhalle, die Palastvilla, die Mosaiken und die Sammlungen des Heimatkundevereins schon.

Alleinstellungsmerkmale werden vernachlässigt

Und für all das Schöne und Wünschenswerte stehen eben nur begrenzt Mittel zur Verfügung. In diesem Zusammenhang Alleinstellungsmerkmale der Stadt und der Region hinter sicher werthaltige, aber ohne jeden Regionalbezug ausgestattete Dauerausstellungen zurückzuversetzen, könnte sich als eine folgenschwere Fehlentscheidung erweisen. Nur weil keiner den Mut hat die Bedeutung von PuK einerseits und Römerhalle und Schloßparkmuseum andererseits klarzurücken, werden hier weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit Fakten geschaffen. Was passiert denn, wenn das PuK morgen das Lebenswerk des nächsten in Fachkreisen hochgelobten Marionettenspielers an Land ziehen kann? Wird dann nein gesagt?

Marionetten im Stadtrat

Und wenn man das dann schafft: warum hat man es angesichts der beschränkten Möglichkeiten nicht schon früher getan? Es mag ja sein, dass wir ausserhalb Bad Kreuznachs nur mit den falschen Leuten sprechen. Aber vom PuK hat in den letzten Jahren kein einziger unserer Gesprächspartner geredet. Palastvilla und Mosaiken werden häufig angesprochen. Der Schatz, den die noch immer nicht vollständig ausgegrabene Villa, die Mosaiken und die nicht aufgeklärte Geschichte ihrer Erbauer darstellen, mag noch nie angemessen beworben worden sein. Um so grösser ist doch das Potential, das darin schlummert. Und endlich mal aktiviert werden sollte. Um zu sehen, wie Marionetten bewegt werden, ist ein PuK-Besuch nicht zwingend erforderlich. Da gewährt die monatliche Stadtratssitzung ausreichend Einblicke.

Lesen Sie zum Thema auch auf dieser Seite:

24.09.19 – “Wenig Begeisterung im Karl Geib Kuratorium für die Umgestaltungspläne”
22.09.19 – “Karriere wie Aschenputtel: aus dem Stall ins Schloß – Kunstraum zieht um”