Casinogarten und Schanze werden archäologischer Prospektion unterzogen

Am Mittwoch dieser Woche (24.7.2024) gabs für die Gäste auf dem Spielplatz Casinogarten eine Attraktion ganz besonderer Art: Studenten des Institutes für Altertumswissenschaften der Johannes Gutenberg-Universität setzten ein Bodenradar ein. Dabei werden hochfrequente elektromagnetische Wellen in den Untergrund gesendet. Und die Reflektionen gemessen. Die Auswertung der Daten ermöglicht die Entdeckung von Strukturen im Boden: Mauerreste, Leitungen und auch dicht unter der Oberfläche befindliche Gräber können so identifiziert werden. Ohne dass gegraben werden muss. Die Stadtverwaltung hat dazu folgende Presseerklärung abgegeben:

Lehrbeauftragter Leon Hermann untersuchte mit sechs Studenten das Gelände des Spielplatzes Casinogarten an der Stromberger Straße mit einem Bodenradar.

“Am Mittwoch, 24. Juli, wird im Rahmen eines studentischen Projekts am Spielplatz Casinogarten eine Prospektion als Geomagnetik durchgeführt. Studenten aus dem Institut für Altertumswissenschaften der Johannes Gutenberg-Universität Mainz untersuchen den Boden eingriffslos auf Spuren vorheriger Nutzung und alter Relikte. Eine zweite Prospektion durch ein Georadar findet in der Woche ab dem 19. August auf der Schanze statt. Die beiden Untersuchungen dienen der Erfahrungssammlung der Studenten. Die Ergebnisse werden der Stadt Bad Kreuznach zur Verfügung gestellt. Eine Planung für die Nutzung der Fläche liegt noch nicht vor.

Um den Bereich städtebaulich aufwerten zu können, muss zunächst geprüft werden, welche historischen Relikte vielleicht noch im Verborgenen liegen. Eine Prospektion ist die zerstörungsfreie Erkundung beziehungsweise Erfassung von archäologisch wertvollem Material im Boden eines bestimmten Gebiets. Die Variante der Geomagnetik arbeitet mit dem Magnetfeld der Erde und erfasst lokale magnetische Schwankungen und Anomalien im Boden, die einen Hinweis auf vorhandene Materialien in tieferen Schichten aufzeigen. Der Georadar sendet Impulse und Radiowellen aus und empfängt Echos, die von den unterschiedlichen Bodenschichten als Antwort gesendet werden.

Dabei entstehen Informationen, die eine genauere Lage der gefundenen Struktur ermöglichen und deren Tiefe preisgeben. Der Wagen, auf dem die Radarantenne montiert ist, wird einem Rasenmäher ähnlich über die Fläche geschoben. Daher muss der Boden für diese Art der Untersuchung frei von Stockaustrieben sein. Im Februar hatte die Stadt aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht Rodungsarbeiten auf der Schanze und im Böschungsbereich vorgenommen. Im Zuge dieser Arbeiten wurde das Potenzial des Ortes erkannt, wodurch diese Untersuchung durch die Studenten nun ermöglicht wird”.