Von Claus Jotzo
Zwei Mal wurde es gestern (17.7.2024) in der ersten Sitzung des am 9.6.2024 neu gewählten Planiger Ortsbeirates richtig ernst: Bei der Vereidigung von David Feld als Nachfolger von Dirk Gaul-Roßkopf zum neuen Ortsvorsteher. Dazu standen alle Anwesenden respektvoll auf. Ebenso wie bei der entsprechenden Amtseinführung der am gestrigen Abend in geheimer Wahl durch den Ortsbeirat bestimmten Feld-Stellvertreter. Dies sind Franz-Josef Haas und Peter Lukas. Aber es wurde auch gescherzt und gelacht. Etwa bei der Verabschiedung der ausgeschiedenen Ortsbeiratsmitglieder. Und bei der von Dirk Gaul-Roßkopf (Bericht dazu folgt).
Der kommunalpolitisch wichtigste Punkt der gestrigen Sitzung bestand in der Wahl der beiden Feld-Stellvertreter. Als erster zweiter Mann wurde Björn Wilde (SPD) vorgeschlagen. Dr. Peter Metzger (CDU) benannte Franz-Josef Haas (Faire Liste). Damit war klar, dass die schon vor fünf Jahren praktizierte Zusammenarbeit von Fairer Liste (vier von elf Sitzen) und CDU (drei) sich fortsetzen würde. Etwas überraschend dann der Wahlausgang. Zwar wurde Haas mit 6 zu 5 Stimmen gewählt. Aber das bedeutet: ein Ortsbeiratsmitglied aus dem Faire Liste / CDU – Lager stimmte für den SPD-Kandidaten, da die Sozialdemokraten nur über vier Sitze verfügen.
Björn Wilde hatte bereits bei seiner Zustimmungserklärung zur Kandidatur auf die Absprache der beiden anderen Fraktionen hingewiesen. Und selbstbewusst erklärt, eine echte Wahl gebe es nur, wenn es mehrere Kandidaten gebe. Dieser lobenswerten Logik folgend trat Wilde auch für den Posten des zweiten stellvertretenden Ortsvorstehers an. Als sein Gegenkandidat wurde, erneut von Dr. Peter Metzger, der Winzer Peter Lukas (CDU) vorgeschlagen. Lukas hatte sich in den vergangenen Jahren als aktives und sachkompetentes Mitglied im Landwirtschaftsausschuss und als Gemarkungsvertreter für Planig einen guten Namen gemacht.
Und im Mai dieses Jahres aufgedeckt, dass Oberbürgermeister Emanuel Letz seit dem Juni 2023 von den Plänen für einen Windradpark bei Planig wusste (diese Seite berichtete mehrfach). Sogar als Mitglied der Gremien der Planungsgemeinschaft Rheinhessen-Nahe daran mitwirkte. Aber weder Stadtrat noch Ortsbeirat noch Bevökerung darüber informierte. Bis Peter Lukas den Sachverhalt öffentlich machte. Und den OB zu entsprechenden Erklärungen zwang. Die geheime Wahl ging mit sieben zu vier Stimmen für Lukas aus (weiterer Bericht folgt).