Die Alzeyer Strasse ist DER Personenunfallschwerpunkt in der Region

Die aktuellen Daten des bundesweiten Unfallatlas zeigen: die Alzeyer Strasse als Teilabschnitt der Landesstrasse 412 ist im Abschnitt zwischen dem Fleischhauer-Kreisel und dem südlichen Ende der Ortslage Hackenheim der Strassenabschnitt mit den meisten Verkehrsunfällen mit Personenschäden in der Region. Auf dieser fünf Kilometer langen Strecke, von der etwa zwei Drittel im Stadtgebiet Bad Kreuznach liegen, werden für 2022 “14 bis 27 Unfälle mit Personenschaden” amtlich ausgewiesen. Dies ist der Spitzenwert der gesamten Region.

Erst auf einzelnen Strassenabschnitten in Kaiserslautern, Koblenz und Mainz werden ähnlich hohe Werte erreicht. Angesichts dieser Daten ist überraschend, dass das Thema Verkehrssicherheit und Unfallvermeidung auf der Alzeyer Strasse in den Gremien der Stadt bisher keinerlei Rolle gepsielt hat. Über die öffentlich zugänglichen Daten wurde nicht einmal gesondert informiert. Das könnte der statdveraltung noch auf die Füsse fallen. Nicht nur in Form weitere Opfer. Sondern auch im Zusammenhang mit der Einführung der Wiederkehrenden satrssenausbaubeiträge.

Die roten Punkte markieren Unfälle mit Personenschäden in 2022.

Nicht nur von der Redaktion dieser Seite war die Bildung einer “Riesenzone” vom Galgenberg im Osten der Stadt bis zum früheren US-Hospital im Südwesten mit rund 25.000 Einwohner*Innen kritisert worden. In der Stadtratssitzung Ende 2023 hatten Wilhelm Zimmerlin (BüFEP) und Gerhard Merkelbach (Faire Liste) ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Alzeyer Strasse wegen ihrer Verkehrsdichte schwer zu queren und dadurch die vom Landesgesetz geforderte Einheitlichkeit der Zone nicht gegeben ist.

Die Stadtratsmehrheit sah das anders. Über die Unfallzahlen wurde nicht einmal gesprochen. In der von einer Bürgerinitiative vorbereiteten Normenkontrollklage gegen die Wiederkehrenden Beiträge könnten diese Daten nun eine entscheidende Rolle spielen. Wie extrem hoch die Unfälle mit Personenschäden auf der Strecke Alzeyer Strasse / L 412 sind, macht ein Vergleich mit jener Strasse deutlich, über die ständig Polizeiberichte veröffentlicht wreden: die B 428. Dort liegt die Zahlk “nur” bei …

Erläuterungen zur amtlichen Unfallstatistik:

Unfall mit Pkw:
Unfall, an dem mindestens ein Pkw beteiligt war

Unfall mit Rad:
Unfall, an dem mindestens ein Fahrrad beteiligt war

Unfall mit Fußgänger:
Unfall, an dem mindestens eine Fußgängerin oder ein Fußgänger beteiligt war

Unfall mit Kraftrad (Krad):
Unfall, an dem mindestens ein Kraftrad, wie z. B. Mofa, Motorrad/-roller beteiligt war

Unfall mit Güterkraftfahrzeug (GKFZ):
Unfall, an dem mindestens ein Lastkraftwagen mit Normalaufbau und einem Gesamtgewicht über 3,5 t, ein Lastkraftwagen mit Tankauflage bzw. Spezialaufbau, eine Sattelzugmaschine oder eine andere Zugmaschine beteiligt war (diese Kategorie ist im Jahr 2017 in Unfall mit Sonstigen enthalten)

Unfall mit Sonstigen:
Unfall, an dem mindestens ein oben nicht genanntes Verkehrsmittel beteiligt war, wie z.B. ein Bus oder eine Straßenbahn

Getötete:
Personen, die innerhalb von 30 Tagen an den Unfallfolgen starben

Schwerverletzte:
Personen, die unmittelbar zur stationären Behandlung (mindestens 24 Stunden) in einem Krankenhaus aufgenommen wurden

Leichtverletzte:
alle übrigen Verletzten

Was genau ist ein Straßenverkehrsunfall?

Straßenverkehrsunfälle sind Unfälle, bei denen infolge des Fahrverkehrs auf öffentlichen Wegen und Plätzen Personen getötet oder verletzt wurden oder Sachschaden entstanden ist. Der Unfallatlas enthält Unfälle mit Personenschaden. Unfälle, bei denen nur Sachschaden entstand, werden nicht dargestellt.

Woher kommen die Daten im Unfallatlas?

Der Unfallatlas enthält Angaben aus der Statistik der Straßenverkehrsunfälle, die auf Meldungen der Polizeidienststellen basieren.

Sind alle Unfalldaten mit Personenschaden enthalten?

Unfälle, zu denen die Polizei nicht gerufen wurde, sind in der Statistik nicht enthalten. Bevor die von der Polizei erfassten Unfallkoordinaten auf Basis von Straßenabschnitten zusammengefasst und als Punkte im Unfallatlas dargestellt werden, müssen sie einen mehrstufigen Plausibilisierungsprozess durchlaufen. Während dieses Prozesses können einzelne Unfälle, die den Plausibilisierungsanforderungen nicht genügen, aussortiert werden. Diese Unfälle werden nicht im Unfallatlas abgebildet. Nähere Informationen finden sie im Abschnitt „Wie werden die Unfalldaten aufbereitet?“ weiter unten.

Wie häufig wird der Unfallatlas aktualisiert?

Für den Unfallatlas ist eine jährliche Aktualisierung vorgesehen. Die Aktualisierung des Unfallatlas erfolgt im Rahmen der Veröffentlichung der endgültigen Jahresergebnisse der Straßenverkehrsunfallstatistik. Diese werden im Juli nach Ablauf des Berichtsjahres veröffentlicht. Die nächste reguläre Aktualisierung ist somit für Sommer 2024 mit den Unfalldaten von 2023 geplant.

Wie werden die Unfalldaten aufbereitet?

Die Polizei erfasst bei der Unfallaufnahme auch die geographischen Koordinaten des Unfallortes. Diese Unfallkoordinaten werden aufbereitet und anschließend im Unfallatlas dargestellt. Um Unfallschwerpunkte in Karten sichtbar zu machen, werden einzelne Unfallereignisse über Straßenabschnitte zusammengefasst. Für jeden Straßenabschnitt wird ermittelt, wie viele Unfälle sich ereignet haben und der Abschnitt wird entsprechend eingefärbt. Durch Zoomen auf einen Straßenabschnitt werden die einzelnen Unfallstellen auf Straßenebene wieder als Punkte sichtbar.

Um die Unfallkoordinaten den richtigen Straßenabschnitten zuzuordnen, müssen die Daten plausibilisiert werden. Dabei werden die Unfalldaten auch mit den Straßengeometrien der amtlichen Vermessungsverwaltungen abgeglichen. So wird nicht nur die Entfernung der Unfallkoordinate zu einem Straßenabschnitt beurteilt, sondern auch, ob die von den Polizeidienststellen erhobenen Angaben zur Straßenbezeichnung (Bsp. „B54“) und zur Straßenklasse (Autobahn, Bundesstraße, Landesstraße etc.) mit den Daten der Vermessungsverwaltungen übereinstimmen.

Anschließend wird die Unfallkoordinate als ein Punkt auf dem zugehörigen Straßenabschnitt dargestellt. Daten, die den Anforderungen nicht entsprechen, werden aussortiert und nicht im Unfallatlas dargestellt. Die Quoten für eine erfolgreiche Zuordnung einer Unfallkoordinate zu einem Straßenabschnitt liegen in den einzelnen Bundesländern in der Regel bei deutlich über 90%. In einzelnen Gemeinden können die Quoten jedoch deutlich abweichen. Vereinzelt kann hierdurch die Darstellung lokaler Unfallhäufungen unterbleiben.

In Rheinland-Pfalz und im Saarland werden die Geokoordinaten der Unfallstellen in den meisten Fällen erst in der Polizeidienststelle auf Grundlage der aufgenommenen Netzknotenangaben ermittelt. Die den Statistischen Ämtern der betreffenden Länder übermittelten Geokoordinaten sind dann stets auf der Straßenmitte positioniert. Unfälle auf Straßen mit einem Mittelstreifen sind demzufolge auf dem Mittelstreifen verortet, auch wenn sie sich tatsächlich auf einer der beiden Straßenseiten ereignet haben. Ein Plausibilisierungsalgorithmus des Statischen Bundesamtes setzt derartige Unfälle automatisiert auf die nächstgelegene Straßenachse. Dadurch sind die Unfälle auf Straßen mit Mittelstreifen im Atlas gegebenenfalls auf der falschen Straßenseite verortet.

Wie werden die Unfalldaten im Unfallatlas abgebildet?

Übersichtsdarstellungen bis zu einem Kartenmaßstab von 1:100.000 zeigen das Unfallgeschehen nur auf Autobahnen und Bundesstraßen. Die Länge der Straßenabschnitte, auf denen die einzelnen Unfallereignisse zusammengefasst werden, beträgt hier in der Regel fünf Kilometer. Ab einem Maßstab von 1:100.000 wechselt die Ansicht in eine Detaildarstellung. Hier werden die Straßen aller Klassen abgebildet. Die Länge der Straßenabschnitte beträgt in der Regel 250 Meter.

Kleinere Abschnitte können sich unter Umständen in der Nähe von Kreuzungen oder an endenden Straßen ergeben. Mit dem Wechsel von der Übersichtsdarstellung in die Detailansicht verändert sich zugleich die Einfärbung der einzelnen Straßenabschnitte. Durch die kleineren Abschnittslängen ist auch die Anzahl der Unfallereignisse pro Straßenabschnitt geringer. Die Farbgebung und die Kartenlegende werden entsprechend angepasst. Wird noch weiter in die Karte hineingezoomt, erscheinen ab einem Maßstab von 1:50.000 die einzelnen Unfallereignisse als Punkte über dem jeweiligen Straßenabschnitt, dem sie zugeordnet wurden.

https://unfallatlas.statistikportal.de/

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