Es war zwar mehr ein Arbeitssieg, als eine spielerische Glanzleistung. Aber bei einem Fussball-EM-Tunier zählen nur Ergebnisse. Und die hat die deutsche Nationalmannschaft auch gestern Abend geliefert. Ausgerechnet gegen Ungarn. 70 Jahre nach dem Wunder von Bern. Ein solches war gestern nicht nötig. Für das 2 : 0 reichte eine solide Vorstellung. Und ein wohlwollender Schiedsrichter. Denn ob es ohne das 1 zu 0 nach dem nicht abgepfiffenen Rempler von İlkay Gündoğan zu einem Sieg gereicht hätte, bleibt offen.
Hunderte Fans der Nationalmannschaft hielten sich nach dem Spiel nicht lange mit Diskussion darüber auf. Sondern stürmten teils mit Trikots, Fahnen und Schals ausgestattet, teils mit viel Emotion durch die Bad Kreuznacher Innenstadt. Zu einem Autokorso, wie ihn die Fans der türkischen Nationalmannschaft am Abend zuvor auf die Räder gestellt haben, hat es noch nicht gereicht. Aber erste Ansätze waren vorhanden. Besonders positiv festzuhalten: die Freude schlug nicht in Übermut um.
Aus polizeilicher Sicht gab es keine relevanten Beanstandungen. Damit steigt die Chance auf ein Sommermärchen 2.0. Die deutsche Fussballnationalmannschaft ist zwar bereits für das Achtelfinale qualifiziert. Ein gutes Spiel samt Ergebnis am kommenden Sonntag wäre für das Projekt aber sicher nicht von Nachteil. Die äusseren Umstände geben allen Anlass zur Hoffnung: den die Temperaturen sollen steigen. Und am Sonntag beginnt eine mehrtägige regenfreie Phase. Der Sommer kommt. Ideale Voraussetzungen, um Cabrios, SUVs und andere Pkws schwarz-rot-gold zu dekorieren.
