Verbesserungsvorschlag* (2): vorhandene Baumscheiben auch bepflanzen

Von Claus Jotzo

Auch wenn die Zahl der Sonnenstunden in den kommenden Tagen überschaubar bleibt: der Sommer kommt. Und damit die Aufheizung im bebauten Stadtgebiet. Die Hitze ist ein bislang unterschätztes Problem für Menschen, die diese nicht gewöhnt sind. Das Bundesumweltamt warnt daher: “anhaltend hohe Lufttemperaturen während Hitzeperioden stellen ein zusätzliches Gesundheitsrisiko für die Bevölkerung dar. Bei Hitze kann das körpereigene Kühlsystem überlastet werden. Als Folge von Hitzebelastung können bei empfindlichen Personen Regulationsstörungen und Kreislaufprobleme auftreten”.

Hier sollten Bäume stehen. Beim Bau des LIDL-Marktes am Bauhaus-Kreisel (Mainzer Strasse / B 428)…

Die Kreisverwaltung hat das erkannt. Und schon Anfang Juni einen Aktionstag durchgeführt (gesonderer Bericht folgt). Ausgehend von der Erkenntnis: “Hitze ist das größte Gesundheitsrisiko, welches sich durch den Klimawandel in Deutschland abzeichnet. Unabhängig des Alters kann extreme Hitze für alle Menschen gefährlich werden. Häufigere Hitzeperioden in langen Sommern, wie sie in den vergangenen Jahren sehr intensiv festzustellen waren, werden in der Zukunft noch häufiger auftreten”. Jede(r) hat das schon mal gehört.

… vor vielen Jahren wurden sie auch versprochen. Nur hat sie leider niemand gepflanzt …

Aber so richtig ernst genommen wird es von den allermeisten Menschen nur an jenen Tagen, wenn sie die Hitze selbst als drückend empfinden. Nur so ist es zu erklären, dass die ganz einfachen und naheliegenden Maßnahmen, mit denen das Aufheizen in Stadtgebieten gemindert werden kann, nicht umgesetzt werden. Überall im Stadtgebiet sind im Sommer egoistische Autofahrer*Innen zu sehen, die den Verbrenner auf dem Parkplatz laufen lassen, damit die auf volle Leistung eingestellte Klimaanlage die Batterie nicht abzieht. Hier könnte kurzfristig Abhilfe geschaffen werden.

Sehr langfristig, aber auch sehr effektiv ist eine andere Lösung: die Beschattung von Verkehrsflächen durch Bäume. Was die Frage aufwirft, warum in Bad Kreuznach mindestens 51 von der Redaktion dieser Seite im Bild dokumentierte, bereits ausgewiesene und baulich entsprechend gestaltete Baumscheiben – teils seit vielen Jahren oder sogar seit der Herstellung der Verkehrswege, an denen sie liegen – nicht mit Bäumen bepflanzt sind. Klar ist: leider nicht überall im Stadtgebiet können Bäume gepflanzt werden.

Besonders in der Innenstadt verhindert das dichte Netz der Versorgungsleitungen an vielen Stellen (etwa längs der Wilhelm- und Teilen der Salinenstrasse) Baumpflanzungen. Um so wichtigter ist es doch, jene Stellen, an denen Bäume gepflanzt werden können, das endlich zu machen. Und Nachpflanzungen vorzunehmen, wo Bäume krankheits- oder verkehrsunfallbedingt gefällt werden mussten. Jedes Jahr, in dem diese Pflanzungen eher vorgenommen werden, treten die von den Bäumen bewirkten Effekte eher ein.

(*) Seit Ende 2017 hat die Redaktion dieser Seite den Behörden und Ämtern vor Ort, insbesondere der Stadtverwaltung, bis heute zusammen über 500 Hinweise auf Gefahrenstellen und Verbesserungsvorschläge vorgelegt. Nicht über 10% davon haben wir berichtet. Auch um die Amtspersonen nicht zu sehr unter Druck zu setzen. Passiert ist in vielen Fällen leider … nichts. Daher gehen wir jetzt einen anderen Weg:

Wir machen uns nicht mehr die Arbeit uns mit teils unmotivierten Verantwortungsträger*Innen abzusabbern. Sondern veröffentlichen, was uns – und der Leserschaft – auffällt. Und berichten über Ergebnisse – wenn wir davon Kenntnis erhalten. Wer mithelfen möchte, Stadt und Kreis Bad Kreuznach ein kleines Stück besser zu machen, ist herzlich eingeladen, sich mit seinen Ideen, Anregungen und Hinweisen zu melden (bitte reine Textnachrichten ohne Bilder senden) bei tourismusbeitrag-so-nicht@gmx.net